Bei den Ureinwohnern Australiens gelten Ereignisse aus der Traumzeit als Musterbeispiele für alle bedeutsamen menschlichen Handlungen, welche im Gedächtnis zu behalten sind, um das Überleben des Einzelnen und der Gruppe zu sichern. In Anpassung an den Wandel in der Natur und der sozialen Umwelt werden so tradierte Erfahrungen an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten in divergierenden Fassungen weitergegeben, ohne ihren Charakter als Handlungsanweisung einzubüßen. Die Autorin verfolgt einen Aspekt indigener Kulturgeschichte genauer: der Erinnerung an die spirituelle Welt ihrer Traumzeit. Diese Zeit ist mit praktisch jeder für die Ureinwohner wichtigen Fragestellung in Wirtschaft-, Politik- und Sozialwesen, Religion, Kunst oder Kultur in Wechselwirkung und bietet so einen möglichen Schlüssel des Zugangs zu ihrer Geschichte, die in den letzten 200 Jahren aufs Engste mit der der Kolonisten verbunden war.