Aus meiner Sicht ist eine Situation gegeben, in der sich auf der einen Seite eine Elite befindet, die sich mit der lobbykratischen EU identifiziert und bis zu einer gewissen Tiefe in die Völker Europas über Organisationen hineinwirkt, von denen am Beispiel einer in der zwanzigsten Lesung die Rede ist. Auf diese Weise ist aber eine Anbindung der Masse der Menschen an die lobbykratische EU nicht möglich, sondern das geht lediglich über Zwang. Projekte à la Agenda 2010 dienen diesem Zweck, immerhin führt deren Umsetzung zu jener marktkonformen Trimmung der Masse der Menschen, die ihnen gar nichts anderes übrigbleiben lässt als im Sinne der EU-Ideologie zu funktionieren. Als eine Konsequenz daraus bildet sich eine Herrschaftsschicht aus, der es an Grausamkeit nicht mangeln kann, denn ansonsten verlangte die solche soziale Trimmung nicht. Ihr gegenüber steht die Masse der Menschen, die, da an sich gutgläubig und hoffend, von entsprechenden politischen Schimären mittels je dem Publikum angepasster Rhetorik, und je nach kollektiver Stimmungslage, über eine große politische Links- oder Rechtskurve wieder der neoliberalen Richtungsvorgabe zugeführt wird. Derartig ist zumindest die machtbewährte Methode, begleitet von entsprechendem Tamtam. Das gelingt übrigens nicht allein deshalb so leicht, da die neoliberale Doktrin über ein sehr ausgefeiltes theoretisches Gedankengebäude verfügt. [...] Denn es kommt hinzu, dass die neoliberale Doktrin eben nicht voraussetzungslos über die Menschen gekommen ist, sozusagen als Heimsuchung und geplant von einer finsteren Macht, sondern wegen der in der Masse der Menschen Europas psychologisch schon längst erfolgten Verankerung marktkonformen Verhaltens. [...] Vorwort, Seiten LX-LXII
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