[...] Es ist viel von Freiheit der Meinung die Rede, zumindest erzählen schreibende Mitarbeiter der Medien-Konzerne wie Politiker reflexhaft von diesem in der Tat kostbaren Gut. Wie gerechtfertigt kann eine Meinungsfreiheit aber noch sein, die auf den "Bösen" dort weist und sich damit das "Gutsein" selbst per se zuspricht, o b w o h l die Faktenlage eine ganz andere Sprache spricht? Nun, wie sollte es noch eine Frage der Freiheit der Meinung sein, handelt es sich dabei tatsächlich um Suggestion und Propaganda - zur Verhinderung der Bildung einer eigenen Meinung? ZITAT: Gerade wegen der für die Intelligenz wesentlichen Freiheit, ist der Schutz vor Suggestion und Propaganda und gegen die Beeinflussung über Wahnvorstellungen eine Bedingung dafür, daß sich eine eigene Meinung überhaupt erst in einem Individuum ausbilden kann. Konsequenterweise und lediglich beispielsweise sind einem Medium oder einer Partei die Möglichkeiten zur weiteren publikumswirksamen Äußerung dann zu nehmen, bedienen sich ihre Vertreter dieser Mittel, da hierdurch nicht nur die Grenze "freier Meinungsäußerung" überschritten ist, sondern die Meinungsfreiheit der Mitglieder einer Gesellschaft verletzt wird - also die Freiheit, sich eine eigene Meinung bilden zu können. ZITATENDE (Vgl. Simone Weil, Enracinement [...], Librairie Gallimard, Paris, 1949, Seiten 29 f. (Freie Übersetzung des Autors.) So wie "Entmenschlichung noch keine Vergeistigung" (Walter Serner, 1889-1942), ist dieser Gebrauch der Meinungsfreiheit das genaue Gegenteil dieser Freiheit. Zwar ist das vereinbar mit einer Lobbykratie, aber nicht mit einer Demokratie. [...] Zwischenruf 16, die Seiten 219 f.
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