Die osmanische Expansion prägte den polnisch-litauischen Adel der frühen Neuzeit nachhaltig. Dies zeigt sich in vielfältigen Zeugnissen der künstlerischen, zeremoniellen und materiellen Kultur wie etwa Schlachtengemälden, Trophäenstiftungen, Gesandtschaften oder dem Gebrauch nahöstlicher Waffen und Textilien. Die Autorin untersucht diese sowie ihre räumlichen und narrativen Bezüge exemplarisch an drei verwandten Geschlechtern und einer ihrer Grenzresidenzen. Sie fragt nach Formen und Strategien, in denen sich die ambivalenten Beziehungen zum Osmanischen Reich in den adligen Erinnerungskulturen niederschlugen, und danach, welche Verschiebungen in Funktion und Bedeutung sie vom ausgehenden 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts erfuhren. Mit der Anwendung erinnerungstheoretischer Konzepte auf einen polnischen Gegenstand dieses Zeitraums gelingt es ihr, Forschungsperspektiven zu erweitern. Die Einbindung unterschiedlicher Quellen in eine übergeordnete Fragestellung macht zudem für die historische Region zentrale identitätsbildenden Transformationsprozesse sichtbar
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