Produktdetails
- Verlag: Hinstorff
- Seitenzahl: 78
- Deutsch
- Abmessung: 325mm
- Gewicht: 760g
- ISBN-13: 9783356008999
- ISBN-10: 3356008994
- Artikelnr.: 09440690
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.04.2000Deutschland
"Die Uckermark und ihr nahes Umland" von Dieter Heidenreich. Hinstorff Verlag, Rostock 2000. 80 Seiten, 45 Fotografien, eine Karte. Gebunden, 29,90 Mark. ISBN 3-356-00840-4.
Weite. Licht. Stille. Damit könnte Kanada gemeint sein, Neuseeland, Mecklenburg-Vorpommern oder auch, wie Dieter Heidenreich nahelegt: die Uckermark. Der nordöstlichste Landkreis Brandenburgs hat, wie Jens Reich im Vorwort zu diesem Bildband durchaus zutreffend schreibt, keine "dramatische Landschaft" zu bieten. Also Weite. Licht. Stille. Doch ist das "Weite"? Den Blick über den Oberuckersee behindert ein Steg; der Horizont hinter dem Mohnfeld ist unerreichbar, weil für diesen Zweck zu hoch angesetzt. Wo ist das "Licht"? Bis auf einige stimmungsvolle Aufnahmen wurden viele, ob sie nun Findlinge aus der Eiszeit, Gebäude und Ruinen aus der Backsteingotik oder von der DDR-Zeit übrig gelassene Alleen zeigen, am helllichten Tag fotografiert, wenn die Farben fahl sind und wenig Atmosphäre entsteht. "Stille" aber scheint hier menschenleere Tristesse zu bedeuten. Man sieht nahezu niemanden, stattdessen ragen halbe Autos, Schilder und Zäune ins Bild. Das Foto vom Oder-Hochwasser hingegen ist allzu leise, idyllisch geradezu, und erzählt nichts von der Aufregung der Menschen, die davon betroffen waren. Zu allem Überfluss ist der Druck schlecht, und etliche Aufnahmen sind unscharf. So könnte dieses sicher gut gemeinte Buch am Ende dazu beitragen, dass die weithin unbekannte Region mit ihrer wogenden Hügellandschaft, ihren Söllen und lichtdurchfluteten Alleen - gerade eine Stunde von Berlin entfernt - auch in Zukunft vielen zu weit ist. Dass kein neues Licht auf die Uckermark fällt. Und dass es still um sie bleibt. (rea.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Die Uckermark und ihr nahes Umland" von Dieter Heidenreich. Hinstorff Verlag, Rostock 2000. 80 Seiten, 45 Fotografien, eine Karte. Gebunden, 29,90 Mark. ISBN 3-356-00840-4.
Weite. Licht. Stille. Damit könnte Kanada gemeint sein, Neuseeland, Mecklenburg-Vorpommern oder auch, wie Dieter Heidenreich nahelegt: die Uckermark. Der nordöstlichste Landkreis Brandenburgs hat, wie Jens Reich im Vorwort zu diesem Bildband durchaus zutreffend schreibt, keine "dramatische Landschaft" zu bieten. Also Weite. Licht. Stille. Doch ist das "Weite"? Den Blick über den Oberuckersee behindert ein Steg; der Horizont hinter dem Mohnfeld ist unerreichbar, weil für diesen Zweck zu hoch angesetzt. Wo ist das "Licht"? Bis auf einige stimmungsvolle Aufnahmen wurden viele, ob sie nun Findlinge aus der Eiszeit, Gebäude und Ruinen aus der Backsteingotik oder von der DDR-Zeit übrig gelassene Alleen zeigen, am helllichten Tag fotografiert, wenn die Farben fahl sind und wenig Atmosphäre entsteht. "Stille" aber scheint hier menschenleere Tristesse zu bedeuten. Man sieht nahezu niemanden, stattdessen ragen halbe Autos, Schilder und Zäune ins Bild. Das Foto vom Oder-Hochwasser hingegen ist allzu leise, idyllisch geradezu, und erzählt nichts von der Aufregung der Menschen, die davon betroffen waren. Zu allem Überfluss ist der Druck schlecht, und etliche Aufnahmen sind unscharf. So könnte dieses sicher gut gemeinte Buch am Ende dazu beitragen, dass die weithin unbekannte Region mit ihrer wogenden Hügellandschaft, ihren Söllen und lichtdurchfluteten Alleen - gerade eine Stunde von Berlin entfernt - auch in Zukunft vielen zu weit ist. Dass kein neues Licht auf die Uckermark fällt. Und dass es still um sie bleibt. (rea.)
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