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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: "Montesquieu", Sprache: Deutsch, Abstract: Paul Ginsborg stellt in seinem bemerkenswerten Essay "Wie Demokratie leben" fest, dass die liberale Demokratie im 21. Jahrhundert in einer qualitativen Krise zu stecken scheint. Trotz eines quantitativen Siegeszuges unseres politischen Systems seit dem Wegfall des globalen Systemgegensatzes 1989 offenbarten sich Defizite, die sich an sinkenden Wahlbeteiligungen und an einem…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: "Montesquieu", Sprache: Deutsch, Abstract: Paul Ginsborg stellt in seinem bemerkenswerten Essay "Wie Demokratie leben" fest, dass die liberale Demokratie im 21. Jahrhundert in einer qualitativen Krise zu stecken scheint. Trotz eines quantitativen Siegeszuges unseres politischen Systems seit dem Wegfall des globalen Systemgegensatzes 1989 offenbarten sich Defizite, die sich an sinkenden Wahlbeteiligungen und an einem Vertrauensverlust der Bürger und Bürgerinnen in "die demokratischen Institutionen und die politische Klasse im Allgemeinen" erkennen lassen. Parallel dazu lässt sich eine steigende Popularität (rechts-)populistischer Parolen und Parteien in Europa beobachten, die vermeintlich einfache Antworten parat haben, mit denen sie auf komplexe Probleme reagieren. Als Beispiel für letzteres kann der jüngste Wahlerfolg des Front National in Frankreich herangezogen werden, der sich durch europaskeptische und ausländerfeindliche Aussagen als Alternative auf dem politischen Parkett anbietet. Einer der zahlreichen Gründe für diese Demokratieverdrossenheit ist nach meinem Dafürhalten die Entfremdung der liberalen Demokratien von ihrem eigentlichen Wesen, dem Bekenntnis und Umsetzen der Werte und des humanistischen Erbes der Aufklärung. Als Begründung für diesen Stillstand der Aufklärung wurde oft auf die Ökonomisierung von Sphären, wie dem Bildungswesen, der öffentlichen Daseinsfürsorge und dem sozialen Miteinander der Menschen, hingewiesen, die nicht nach ökonomischen Prinzipien gestaltet sein sollten. Doch die wichtige Frage nach historischen Entwicklungen, die zu den demokratischen und sozialen Defiziten geführt haben, soll hier ausgeblendet werden und anstatt dessen nach den Wurzeln der modernen Demokratie, die in die Epoche der Aufklärung zurückreichen, gefragt werden. Es erscheint wichtig, ja dringend notwendig, dass demokratische Staaten ihre Werte und ihre politischen Prinzipien, auf die sie sich berufen, nicht einfach als gegeben hinnehmen, sondern sie in der öffentlichen Auseinandersetzung mit Leben füllen und sich ihrer immer wieder aufs Neue versichern. Die vorliegende Arbeit kehrt mit dieser Intention zu einem bedeutenden Denker der Aufklärung Charles-Louis de Secondat, Baron de Montesquieu zurück und will in dessen Werk De l'Esprit de Lois der Frage nach der Beschaffenheit einer politischen Bürgertugend als Voraussetzung für die demokratische Gesellschaft nachspüren.
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