Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Welt in ein politisches und wirtschaftliches Chaos gestürzt. Der jahrzehntelang vom Westen wenig beachtete Staat Ukraine steht plötzlich im Zentrum internationaler Aufmerksamkeit. Zum Verständnis des Konfliktes ist der Blick auf die Hintergründe der verstörenden Ereignisse der Gegenwart unerlässlich. Jahrhundertelang stand das Land in Abhängigkeit seiner Nachbarn. Doch am Ende des 20. Jahrhunderts schien der Kampf um die Souveränität der Ukraine entschieden.25 Beiträge namhafter Expertinnen und Experten gehen den Stationen der Unterdrückung, Einverleibung und Abhängigkeit bis zum Streben der Ukraine nach Eigenstaatlicheit nach. Aus wissenschaftlicher Perspektive werden ethnische, religiöse und soziale Probleme analysiert sowie politische, geografische, kulturelle und historische Gegebenheiten dargestellt.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Gar nicht genug loben kann Rezensent Florian Keisinger diesen vom Historiker Wolfgang Benz herausgegebenen Sammelband zur Geschichte und Gegenwart der Ukraine. Der Band versammelt Beträge von 24 Autoren, die den Fokus auf die Unabhängigkeitsbestrebungen der Ukraine seit dem frühen 19. Jahrhundert legen. Besondere Aufmerksamkeit wird beispielsweise auf die Periode der ersten ukrainischen Unabhängigkeit gelegt, lesen wir, und auf die darauffolgende brutale "Restauration des Zarenreichs" durch die Sowjetunion, deren Höhepunkt der "Holodomor" in den Dreißiger Jahren darstellte. Die Beitrage ergeben ein klares Bild: Ein Blick in die Geschichte hätte erahnen lassen können, dass Russland bei den Freiheitsbestrebungen der Ukraine auf eine höchst agressive Strategie setzen würde, so Keisinger, viel zu lange glaubte man an unrealistische Kompromisse. Somit leiste dieser Band "längst überfällige Aufklärungsarbeit", schließt der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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