Es handelt sich um eine Analyse der Rechtsnatur der Straftatbestände der abstrakten Gefahr, von denen der brasilianische Gesetzgeber in letzter Zeit in großem Umfang Gebrauch gemacht hat. Mit diesen Straftatbeständen sollen diffuse Rechtsgüter geschützt werden, ein Umstand, der theoretisch ein präventives Vorgehen des Strafrechts erfordern würde. In diesem Sinne zielen die Straftaten der abstrakten Gefahr darauf ab, eine Schädigung des Rechtsguts zu verhindern, indem die Gefahr - abstrakt oder konkret - vermutet wird. Vor diesem Hintergrund wird ihre Verfassungsmäßigkeit, insbesondere im Hinblick auf den verfassungsrechtlichen Grundsatz der Anstößigkeit, durch Analyse von Lehre und Rechtsprechung erörtert.