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Gewinner des deutschen Krimi Preises 2016:'Die Unantastbaren'. Der packende COP-ROMAN von Richard Price - Nachtschicht in Manhattan: Billy Graves ist ein ruheloser Cop. Energy-Drinks und Zigaretten halten ihn wach, während er in den frühen Morgenstunden die Blocks in New York City abfährt.
Billy und vier seiner Freund bilden den harten Kern der Wildgänse - einer Gruppe vom Leben gezeichneter Cops und Ex-Cops in Manhattan, New York. Vergangene Untaten schweißen sie zusammen. Billy fristet, seit er bei einem Schusswechsel einen zwölfjährigen Jungen getötet hat, seine Zeit als Detective in der…mehr

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Produktbeschreibung
Gewinner des deutschen Krimi Preises 2016:'Die Unantastbaren'. Der packende COP-ROMAN von Richard Price - Nachtschicht in Manhattan: Billy Graves ist ein ruheloser Cop. Energy-Drinks und Zigaretten halten ihn wach, während er in den frühen Morgenstunden die Blocks in New York City abfährt.

Billy und vier seiner Freund bilden den harten Kern der Wildgänse - einer Gruppe vom Leben gezeichneter Cops und Ex-Cops in Manhattan, New York. Vergangene Untaten schweißen sie zusammen. Billy fristet, seit er bei einem Schusswechsel einen zwölfjährigen Jungen getötet hat, seine Zeit als Detective in der Nachtschicht. Wie seine vier Kollegen hat auch er einen Unantastbaren, einen skrupellosen Mörder, den er nie dingfest machen konnte.

Als er einen der Unantastbaren in einer gigantischen Blutspur entlang einer Subway-Station findet, gerät die ungesühnte Vergangenheit wieder an die Oberfläche, und Billy beginnt, gegen seine engsten Vertrauten zu ermitteln. Ein fesselnder New York-Roman, knallhart, fesselnd und gnadenlos gut.

"Unmöglich aus der Hand zu legen." Stephen King
Autorenporträt
Richard Price wurde 1949 in der Bronx geboren. Bisher hat er neun Romane veröffentlicht, darunter der 2010 erschienene 'Cash', der "Spiegel"-Bestseller und auf Platz 1 der KrimiWelt-Bestenliste war. Price verfasste zahlreiche Drehbücher für Filme von und mit Martin Scorsese, Al Pacino und Paul Newman. 2007 gewann Price den Edgar Award für seine Arbeit an der hoch gelobten TV-Serie 'The Wire', für die er monatelang bei der Polizei recherchierte. Er lebt in New York. Bei S.Fischer erschien 2015 sein Roman 'Die Unantastbaren', der 2016 mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurde.

Miriam Mandelkow, 1963 in Amsterdam geboren, arbeitet als Lektorin und Übersetzerin. Sie lebt in Hamburg und in Arkadien, Griechenland.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

In Richard Price' Büchern tun die Bösen Gutes und umgekehrt - schwer, hier einen moralischen Kompass auszurichten. Sergeant Billy Graves versucht als Leiter der Nachtschicht der New Yorker Polizei, dem Chaos brutaler und bizarrer Verbrechen standzuhalten. In den wilden 90ern gehörte er zur Clique der "Wildgänse", sieben Cops, die in einem der schlimmsten Reviere der Bronx nach eigenen Regeln aufräumten. Ihr harter Kern, bis auf Graves inzwischen Immobilienbesitzer, Wachleute oder Beerdigungsunternehmer, trifft sich regelmäßig, denn einige der schlimmsten Täter, die "Unantastbaren", konnten sie nicht überführen. Price macht den Familienvater Graves zum Doppelagenten: Als ein Unantastbarer nach dem anderen ermordet wird, muss er sich fragen, wer von seinen Freunden auf Rachefeldzug ist. Während Graves sich mit Rätseln herumschlägt, nähert sich ein Stalker seiner Familie. Ein Polizist hat offenbar eine Rechnung mit Billys Frau Carmen offen. Price' Thriller ist im rasanten Slang der Großstadt geschrieben, präzise wie eine Reportage, mit trockenem Humor, hoch spannend und gleichzeitig eine psychologisch fein ausgelotete Studie der Lebensbedingungen im heutigen New York.

© BÜCHERmagazin, Lore Kleinert

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Das Grelle und Überscharfe an den Romanen von Richard Price erinnert Christopher Schmidt an den "Blitzlicht-Naturalismus" des Fotoreporters Arthur "Weegee" Fellig: Hier wird ohne Vorwarnung geschossen, nichts erklärt, der Leser ist dem schutzlos ausgeliefert. Schmidt findet das großartig: Die Geschichte um einen aus der Bahn geratenen New Yorker Cop, der gegen seine früheren Kollegen zu ermitteln beginnt, weil jemand unaufgeklärte Fälle in Eigenregie aus dem Weg zu räumen beginnt, hat ihn gepackt. Denn Price macht aus dieser Geschichte nicht nur ein sehr amerikanisches Epos um Gewalt und Recht und Gerechtigkeit, sondern zugleich einen fiebrigen Großstadtroman und eine Hommage an das kleinbürgerliche Milieu New Yorks.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.12.2015

Das Regionale ist das Globale
Krimis in Kürze: Döblin, Price, Kerrigan & Berndorf

Auch große Bücher haben mal in kleinen Portionen angefangen: als Fortsetzungs- oder Feuilletonroman. Dostojewskis "Brüder Karamasow" oder Dickens' "Oliver Twist" zum Beispiel, nicht zu vergessen Conan Doyles "Sherlock Holmes". Geduldsspanne und Leseverhalten haben sich jedoch seither derart verändert, dass man heute selbst die Cliffhanger von Serien nicht mehr erträgt. Man schaut, beim "Binge Watching", einfach so viele Folgen hintereinander, wie man physisch und psychisch verkraftet.

Ein Kriminalroman als Fortsetzungsgeschichte kann daher nur eine Neuauflage sein, wie es "Die verschlossene Tür. Kriminalrat Koppens seltsamster Fall" (Verlag für Berlin-Brandenburg, 104 S., geb., 14,99 [Euro]) auch ist. Im Sommer 1932 versammelte Willy Haas in seiner "Literarischen Welt" acht Autoren, sehr bekannte wie heute längst vergessene, darunter Alfred Döblin, Richard Huelsenbeck, Edlef Köppen oder Frank Arau, zu einem Kriminalroman, gekoppelt mit einem Preisausschreiben. Jeder sollte dort weitererzählen, wo der Vorgänger aufgehört hatte. Das ging nach dem Auftaktmord in einer Grunewaldvilla nicht lange gut. Das Projekt kippte rasch, wie Erhard Schütz in seinem Nachwort schreibt, in "ein selbstbezügliches Literatenspiel" um. Aus dem "Jux" ist nun ein sehr interessantes zeitgeschichtliches Dokument geworden. Wenn allerdings heute noch jemand meint, ein Kriminalroman schreibe sich wie von selbst, kommt nur ein so behäbiges und unbedarftes Buch wie Sibylle Lewitscharoffs "Killmousky" dabei heraus.

Heute gibt es halt auch Autoren wie Richard Price, der an "The Wire" mitgearbeitet und Romane wie "Clockers" oder "Cash" geschrieben hat. Sein neuer Roman, "Die Unantastbaren" (S. Fischer, 432 S., geb., 24,99 [Euro]), ist, auch wenn es Ermittlungen und die Aufklärung eines Falls gibt, nicht allein vom Plot getrieben. Die Handlung befeuert eine Energie, die sich aus der Besessenheit der Protagonisten speist. Billy Graves und seine Freunde, die sich die "Wildgänse" nennen, waren Mitte der neunziger Jahre junge Cops in der East Bronx, erfolgreich, immer am Rande des Dienstwegs. "Sie wandelten in den Augen der Menschen, die sie beschützten und gelegentlich rächten, wie Götter durch ihre Straßen", schreibt Price mit jener leichten Überhöhung, die er sich ab und an und gut dosiert leistet.

Die Obsession einer jeden "Wildgans" ist ein "Unantastbarer". Jeder hat einen Verbrecher, einen Mörder im Blick, der irgendwie davongekommen ist, obwohl seine Schuld evident war; jeder hofft, dass die Stunde der Rache schlagen wird, und ist auch bereit nachzuhelfen. Für Billy sind die alten Freunde und ihre Ansprüche eher eine Last. Der Roman begleitet ihn, der die Nachtschicht der New Yorker Polizei leitet, auf seiner moralischen Achterbahnfahrt. Und Price Prosa ist dabei das Präzisionsinstrument, um zersiedelte Stadtlandschaften und banale Innenräume in ein besonderes Licht zu setzen, um Menschen zu porträtieren, ihr Innenleben im Außen sichtbar werden zu lassen und Dialoge zu schreiben, die den Cops, Dealern, Kleingaunern, Huren, Hausmeistern oder Nachtschwärmern eine Stimme geben.

Auch Gene Kerrigan hat eine ganz besondere Beziehung zu seiner Stadt: zu Dublin. Und man spürt bei dem gelernten politischen Journalisten die Wut darüber, was die Finanzkrise hier angerichtet hat. "In der Sackgasse" (Polar Verlag, 320 S., br., 14,90 [Euro]) spielt im Jahr 2009. Geschichte und Figuren sind nach den Archetypen der Schwarzen Serie geformt zu einem ganz eigenständigen Irish Noir. Danny Callaghan ist ein klassisch ambivalenter Held, der auf dem College war, der im Knast gesessen hat und der, wie das so läuft, dann doch wieder in etwas Unangenehmes hineingerät. Kerrigan erzählt das nicht brav und linear, er wechselt die Zeitebenen, er entwirft einen verästelten Plot mit Figuren, die nicht nur Staffage bilden; er zeigt, wie Ökonomie und Verbrechen miteinander verschränkt sind, wo es um Marktanteile im Drogenhandel und um Geldwäsche geht. Und er hat einen ausgeprägten Sinn für bizarre Details und knappe Wortwechsel, die einfach sitzen.

Jacques Berndorf gehört zu den Veteranen des Regionalkrimis. Er hat die Eifel-Serie erfunden, aber seit zehn Jahren schickt er auch den BND-Mann Karl Müller in die etwas weitere Welt. "Lockvogel" (Heyne, 352 S., geb., 19,99 [Euro]) erzählt von heftigen Reibereien zwischen dem BND und amerikanischen Diensten, und er handelt auch vom Versuch, junge Deutsche für den islamistischen Terrorismus anzuwerben. Das Setting ist recht exotisch - Mallorca, Jemen, Pakistan -, die Handlungsführung nicht gerade filigran, aber solide und etwas zu vorhersehbar. Berndorfs Figuren passen zur Schlichtheit und Floskelhaftigkeit seiner Prosa. Vor allem aber ist der Plot nicht annähernd so brisant, wie man sich das erhofft hatte. Was schade ist, da man zurzeit nicht nur Reportagen und Recherchen, sondern auch gute, packende Fiktion aus dem undurchsichtigen Milieu der Anwerber, Schläfer und der überwachenden Dienste durchaus lesen möchte.

PETER KÖRTE

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[...]bleiben Motivation und Auflösung der Geschehnisse bis zum Ende ein fesselndes Panoptikum der Überraschungen. Daniel Windhäuser Der Freitag 20151022
'Mein Krimi des Jahres, mutig und düster. Es ist unmöglich, damit aufzuhören.' Stephen King