Die Ausbreitung des römischen Rechts über ganz Kontinentaleuropa ist mit der Geschichte der mittelalterlichen Universitäten verbunden. Begonnen hat es mit Bologna, wo um 1200 etwa 1.000 Citra- und Ultramontani Jura studiert haben mögen. Vom 13. Jahrhundert an sind zahlreiche Neugründungen hinzugetreten, wobei für die Jurisprudenz in Italien vor allem Padua, Perugia, Siena, Pavia, Pisa und das von Friedrich II. gegründete Neapel zu nennen sind, letzteres in Italien die einzige vom Staat und für den Staat geschaffene Universität. In Frankreich waren es vor allem Montpellier, Angers, Avignon und Toulouse. Toulouse war gegründet als Zentrum des rechten Glaubens gegen die dort sehr starke Bewegung der Katharer. Avignon war in der Zeit des päpstlichen Exils und anschließenden Schismas ein Zentrum der Christenheit und eine der volkreichsten Städte Europas. Noch in das 13. Jahrhundert gehören Oxford, Cambridge und Salamanca. Im 14. und 15. Jahrhundert ist in den europäischen Staaten einehohe Zahl weiterer Universitäten hinzugetreten. Im Ergebnis waren es mehr als achtzig.