Tobias Weidner
Die unpolitische Profession
Deutsche Mediziner im langen 19. Jahrhundert. Dissertationsschrift
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Mit der Politik tun sich die deutschen Ärzte traditionell schwer. Der berühmte Rudolf Virchow war in dieser Hinsicht eine große Ausnahme: Kaum eine andere Profession legte insgesamt so viel Wert darauf, "unpolitisch" zu sein. Tobias Weidner geht den sprachlichen Wurzeln dieser Grundhaltung nach und zeigt, wie demonstrative Politikkritik im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einer zentralen Professionalisierungsstrategie der Mediziner wurde. Selbst die sozial- und rassenhygienischen Utopien verwissenschaftlichter Politik beruhten grundlegend auf Abgrenzung von der "reinen Politik".
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Mit der Politik tun sich die deutschen Ärzte traditionell schwer. Der berühmte Rudolf Virchow war in dieser Hinsicht eine große Ausnahme: Kaum eine andere Profession legte insgesamt so viel Wert darauf, "unpolitisch" zu sein. Tobias Weidner geht den sprachlichen Wurzeln dieser Grundhaltung nach und zeigt, wie demonstrative Politikkritik im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einer zentralen Professionalisierungsstrategie der Mediziner wurde. Selbst die sozial- und rassenhygienischen Utopien verwissenschaftlichter Politik beruhten grundlegend auf Abgrenzung von der "reinen Politik".
Produktdetails
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- Historische Politikforschung 20
- Verlag: Campus Verlag
- Seitenzahl: 447
- Erscheinungstermin: Dezember 2012
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 152mm x 30mm
- Gewicht: 554g
- ISBN-13: 9783593397467
- ISBN-10: 3593397463
- Artikelnr.: 35710522
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
- Historische Politikforschung 20
- Verlag: Campus Verlag
- Seitenzahl: 447
- Erscheinungstermin: Dezember 2012
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 152mm x 30mm
- Gewicht: 554g
- ISBN-13: 9783593397467
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Tobias Weidner, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich »Das Politische als Kommunikationsraumin der Geschichte« der Universität Bielefeld.
InhaltI. Einleitung91. Forschungsgegenstand und Erkenntnisinteresse92. Konzeption132.1 Worte als Träger von Deutungsmustern - Deutungsmuster als Elemente von Strategien172.2 Relevanzstrategien als politische Kommunikation203. Methode223.1 Korpusbildung244. Forschungsstände und Anknüpfungspunkte275. Gang der Untersuchung35II. Zwischen den Revolutionen (1789-1848): Auf der Suche nach dem Politischen371. Quellenauswahl392. Fehlanzeigen: Politik ohne Staat?413. Sphären und Analogien - Politik und Revolution474. Politische Einflüsse auf Gesundheit und medizinische Praxis515. Politik und Wahnsinn576. Politische Medizin und ärztliche Politik - pejorative Begriffe individueller Politik636.1 Exkurs: Die 'medicus politicus'-Literatur727. Demagogie und Freiheit: Die Polarisierung der Politiksemantiken im Vormärz817.1 Exkurs: Nepomuk Ringseis' 'System der Medizin' in der Diskussion.878. Zusammenfassung 96III. Medizin als Politik oder Politik als Problem? Die Revolution von 1848/49981. Die medizinische Reformbewegung vor der Revolution1011.1 Semantische Rahmenbedingungen: Medizinalreformer in 'politischen Discussionen'1021.2 Verwendungsweisen des Politikvokabulars bei Virchows Vorläufern: Medizinalreformer vor der Revolution1062. Medizin als Politik - Rudolf Virchows Politisierungsstrategie1122.1 Die Gegenwart als politische und soziale Revolution1142.2 Die Verschränkung des Politischen und des Sozialen: Der 'socialpolitische Standpunkt'1172.3 Medizin als Politik - semantische Kontaminationen1202.4 Neue Nähe: Staat und Politik1222.5 Gescheiterte Revolution - gescheiterte Redeweisen1243. Politik als Problem: Die Mediziner und die Revolution1303.1 Die Autonomisierung der naturwissenschaftlichen Medizin: Die Tabuisierung des Politikvokabulars1313.2 Anschlüsse an die Revolution1353.3 Die Ambivalenz des Politischen: Die Revolution als Hindernis der Wissenschaft1393.4 Die Pathogenität des Politischen1454. Zusammenfassung: Politik als Problem154IV. Reaktionszeit: Die Pathologisierung des Politischen1581. Die 'Demokratische Krankheit'1602. Zwischen Psychiatrie und Politik: Die Debatte zum 'politischen Wahnsinn'1683. Selbstmordepidemien und Unzurechnungsfähigkeit1784. Zusammenfassung 1815. Ausblick: Rudolf Virchow in der Reaktionszeit183V. Zwischen Reaktionszeit und Kaiserreich: Wissenschaft statt Politik1881. Die naturwissenschaftliche Kultur des Unpolitischen: Strukturelle Inkompatibilitäten1901.1 Die Naturforscher und Ärzte: Unpolitische Versammlungen mit politischem 'Beigeschmack'1921.2 Das Schweigen der Physiologen2031.3 Die Abwehr des Politikverdachts: Virchows Sprachverhalten2091.4 Zusammenfassung2122. Neue Berührungspunkte: Gesundheitswissenschaften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts2132.1 Die Ablösung des Polizeivokabulars2162.2 Moralhygienische Übergänge2182.3 Experimentelle Hygiene2242.4 Die 'Vierteljahrsschrift für öffentliche Gesundheitspflege'2292.5 Die bakteriologische Wende zur totalen 'sozialen Distanz'2382.6 Erweiterungen und Anknüpfungspunkte: Die Konstitutionshygiene2422.7 Zusammenfassung247VI. Die Klassische Moderne: Politisierung zwischen Abwehr und Aneignung2511. Politik und Wissenschaft im 'sozio-kulturellen Durchbruch' der Moderne2571.1 Die Polarisierung der Politiksemantiken in der Klassischen Moderne2591.2 Die Ausweitung der politisch-wissenschaftlichen Kontaktzone: Chancen und Risiken der 'Verwissenschaftlichung des Sozialen'2652. Abwehrkämpfe und Aneignungsversuche2672.1 Abwehrkämpfe: Die ärztliche Publizistik und die sozialpolitischen Herausforderungen2672.2 Aneignungsversuche: 'Socialpolitik' als Chance mit Risiken und Nebenwirkungen2793. Neue Wissenschaften - neue Sichtweisen: Die Aneignung der Politik in der Sozial- und Rassenhygiene2883.1 Die sozialhygienische Aneignung der Politik2883.2 Die Rassenhygiene und die Biologisierung des politischen Denkens3053.3 Zwischenbilan
InhaltI. Einleitung91. Forschungsgegenstand und Erkenntnisinteresse92. Konzeption132.1 Worte als Träger von Deutungsmustern - Deutungsmuster als Elemente von Strategien172.2 Relevanzstrategien als politische Kommunikation203. Methode223.1 Korpusbildung244. Forschungsstände und Anknüpfungspunkte275. Gang der Untersuchung35II. Zwischen den Revolutionen (1789-1848): Auf der Suche nach dem Politischen371. Quellenauswahl392. Fehlanzeigen: Politik ohne Staat?413. Sphären und Analogien - Politik und Revolution474. Politische Einflüsse auf Gesundheit und medizinische Praxis515. Politik und Wahnsinn576. Politische Medizin und ärztliche Politik - pejorative Begriffe individueller Politik636.1 Exkurs: Die 'medicus politicus'-Literatur727. Demagogie und Freiheit: Die Polarisierung der Politiksemantiken im Vormärz817.1 Exkurs: Nepomuk Ringseis' 'System der Medizin' in der Diskussion.878. Zusammenfassung 96III. Medizin als Politik oder Politik als Problem? Die Revolution von 1848/49981. Die medizinische Reformbewegung vor der Revolution1011.1 Semantische Rahmenbedingungen: Medizinalreformer in 'politischen Discussionen'1021.2 Verwendungsweisen des Politikvokabulars bei Virchows Vorläufern: Medizinalreformer vor der Revolution1062. Medizin als Politik - Rudolf Virchows Politisierungsstrategie1122.1 Die Gegenwart als politische und soziale Revolution1142.2 Die Verschränkung des Politischen und des Sozialen: Der 'socialpolitische Standpunkt'1172.3 Medizin als Politik - semantische Kontaminationen1202.4 Neue Nähe: Staat und Politik1222.5 Gescheiterte Revolution - gescheiterte Redeweisen1243. Politik als Problem: Die Mediziner und die Revolution1303.1 Die Autonomisierung der naturwissenschaftlichen Medizin: Die Tabuisierung des Politikvokabulars1313.2 Anschlüsse an die Revolution1353.3 Die Ambivalenz des Politischen: Die Revolution als Hindernis der Wissenschaft1393.4 Die Pathogenität des Politischen1454. Zusammenfassung: Politik als Problem154IV. Reaktionszeit: Die Pathologisierung des Politischen1581. Die 'Demokratische Krankheit'1602. Zwischen Psychiatrie und Politik: Die Debatte zum 'politischen Wahnsinn'1683. Selbstmordepidemien und Unzurechnungsfähigkeit1784. Zusammenfassung 1815. Ausblick: Rudolf Virchow in der Reaktionszeit183V. Zwischen Reaktionszeit und Kaiserreich: Wissenschaft statt Politik1881. Die naturwissenschaftliche Kultur des Unpolitischen: Strukturelle Inkompatibilitäten1901.1 Die Naturforscher und Ärzte: Unpolitische Versammlungen mit politischem 'Beigeschmack'1921.2 Das Schweigen der Physiologen2031.3 Die Abwehr des Politikverdachts: Virchows Sprachverhalten2091.4 Zusammenfassung2122. Neue Berührungspunkte: Gesundheitswissenschaften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts2132.1 Die Ablösung des Polizeivokabulars2162.2 Moralhygienische Übergänge2182.3 Experimentelle Hygiene2242.4 Die 'Vierteljahrsschrift für öffentliche Gesundheitspflege'2292.5 Die bakteriologische Wende zur totalen 'sozialen Distanz'2382.6 Erweiterungen und Anknüpfungspunkte: Die Konstitutionshygiene2422.7 Zusammenfassung247VI. Die Klassische Moderne: Politisierung zwischen Abwehr und Aneignung2511. Politik und Wissenschaft im 'sozio-kulturellen Durchbruch' der Moderne2571.1 Die Polarisierung der Politiksemantiken in der Klassischen Moderne2591.2 Die Ausweitung der politisch-wissenschaftlichen Kontaktzone: Chancen und Risiken der 'Verwissenschaftlichung des Sozialen'2652. Abwehrkämpfe und Aneignungsversuche2672.1 Abwehrkämpfe: Die ärztliche Publizistik und die sozialpolitischen Herausforderungen2672.2 Aneignungsversuche: 'Socialpolitik' als Chance mit Risiken und Nebenwirkungen2793. Neue Wissenschaften - neue Sichtweisen: Die Aneignung der Politik in der Sozial- und Rassenhygiene2883.1 Die sozialhygienische Aneignung der Politik2883.2 Die Rassenhygiene und die Biologisierung des politischen Denkens3053.3 Zwischenbilan