Neben einem Überblick über die Geschichte des Geigenbaus beschäftigt sich der Autor sehr eingehend mit den Unterschieden der Modelltypen nach Antonio Stradivari und Guarneri del Gesù. Die Violinen Stradivaris gelten gemeinhin als der Höhepunkt der Entwicklung des perfekten Violin-Modells. Seit Jahrhunderten gelten die Proportionen und Klangeigenschaften der Stradivari Geigen als das Maß aller Dinge und werden dem Typus nach auch von jüngeren Meistern kopiert. Immer wieder wurde seither an Änderungen wesentlicher Details von Meistern weltweit experimentiert, doch sind es vor allem die Violinen von Giuseppe Guarneri del Gesù, bei denen sich ein eigenständiges Modell nicht nur als funktional etabliert hat, sondern in wesentlichen Bereichen den Stradivari Typus zu übertreffen scheint. Worin hat Guarneri andere Wege beschritten als Stradivari? Kann man einen eigenen Trend bei den Klangeigenschaften und/oder der Spielbarkeit wissenschaftlich feststellen? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die vorliegende Arbeit.