1969, wenige Monate nach der Niederschlagung des Prager Frühlings durch die Sowjetunion, emigrieren Irene und ihr Ehemann Martin sowie der Tierarzt Josef nach Frankreich bzw. Dänemark. Zwanzig Jahre später reisen beide (Martin ist zwischenzeitlich verstorben) – unabhängig voneinander – zurück in die
Tschechoslowakei. Irene und Josef, die sich in ihrer Jugendzeit kennen gelernt haben, begegnen sich…mehr1969, wenige Monate nach der Niederschlagung des Prager Frühlings durch die Sowjetunion, emigrieren Irene und ihr Ehemann Martin sowie der Tierarzt Josef nach Frankreich bzw. Dänemark. Zwanzig Jahre später reisen beide (Martin ist zwischenzeitlich verstorben) – unabhängig voneinander – zurück in die Tschechoslowakei. Irene und Josef, die sich in ihrer Jugendzeit kennen gelernt haben, begegnen sich zufällig am Flughafen.
In den Lebensgeschichten der Protagonisten gibt es Bruchstellen. Das gilt sowohl für ihre Liebesbeziehungen als auch für ihre gesellschaftlichen und familiären Beziehungen in ihrer Heimat. Auf ihrer Reise müssen sie Enttäuschungen verarbeiten und lernen mit dem Desinteresse ihrer ehemaligen Freunde und Verwandten umzugehen. Kundera bringt es auf den Punkt: Sie existieren quasi nicht mehr.
Es geht in diesem Buch nicht nur um Unwissenheit. Melancholie und Ignoranz dominieren den Roman. Der Leser sucht vergeblich positive Aspekte. Das ganze wird garniert mit unerfüllten und Tabu brechenden Liebesbeziehungen. Damit ist die Entzauberung perfekt. Heimat kann man nur verlieren, nicht gewinnen. Zudem spiegelt sich Entfremdung durch totalitäre Systeme in den gesellschaftlichen Beziehungen wider.