Dieses Buch stellt 150 Dokumente des 13. bis 19. Jahrhunderts aus dem Kirchenarchiv Neumarkt im Bozner Unterland vor. Im Vordergrund stehen - der nieder organisierten Grundherrschaft der Neumarkter Kirche entsprechend - für das Spätmittelalter typische Urkundengattungen wie Leihe- und Stiftungsurkunden, erb- und ehegüterrechtliche Akte, Schuld- und Gerichtsurkunden. Dieses Dominieren von zivil-, insbesondere immobiliarrechtlichen Akten eröffnet einen guten Einblick in "gelebtes Recht" und überschreitet dadurch den rein lokalen Bereich. Die urkundengeschichtlichen Besonderheiten des Untersuchungsgebietes mit seinem Nebeneinander von süd- und nordalpinen Rechtstraditionen sind typisch für den geschichtlichen Werdegang des ehemaligen nördlichen Trienter Bistumsgebiets im Spannungsfeld des tirolisch-tridentinischen Kondominiums.