Die US-amerikanische Einwanderungsgesetzgebung zeichnete sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch eine äußerst ambivalente Haltung gegenüber der Migrationsbewegung aus Mexiko aus: Die legalen Möglichkeiten der Einwanderung für MexikanerInnen wurden zunehmend dezimiert, gleichzeitig wurde den undokumentierten mexikanischen MigrantInnen die Hintertür eines illegalen Grenzübertritts nie wirklich versperrt. Dies erklärt sich dadurch, dass die illegalisierten und kriminalisierten MigrantInnen der US-Wirtschaft als kostengünstige ArbeiterInnen dienten und die US-Unternehmen von der flexiblen mexikanischen Arbeitskraft immer abhängiger wurden. Die im Laufe der Jahre zunehmend restriktive Immigrationspolitik der USA verwehrte den MexikanerInnen Grundrechte wie freie Arbeitsplatzentscheidung, Bewegungsfreiheit und das Recht auf gerechte Bezahlung. Wirtschaftliche Überlegungen sind Hauptmotiv dieser Entwicklung, die von den Lobbies US-amerikanischer Konzerne stark beeinflusst wurde und zu dem bizarren Zustand führte, dass parallel zur ökonomischen Integration zwischen den USA und Mexiko eine künstliche Isolierung der Arbeitsmärkte kreiert wurde.