Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Lehrstuhl und Proffesur für Alte Geschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), Veranstaltung: Proseminar die Römer in Deutschland, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit Sicherheit bietet die Varusschlacht oder die Schlacht im Teutoburger Wald unendlich viele Diskussionsmöglichkeiten. Im Zuge meiner Arbeit möchte ich mich allerdings darauf beschränken, die für die Schlacht wichtigen Feldherren auf beiden Seiten Arminius den Cherusker und Publius Quinctilius Varus kurz vorzustellen, um daraufhin insbesondere anhand zeitgenössischer Quellen eine Auswertung zu den Ursachen und Gründen sowie dem Verlauf der Schlacht und weiteren Folgen vorzunehmen.Unter diesen Quellen finden sich auch die "Annalen" des Tacitus, welche im Zuge der Jubiläumsfeierlichkeiten Mitte Mai sogar als Original aus Florenz nach Deutschland entliehen werden.In seiner Ausgabe vom 15.12.2008 titelt der SPIEGEL mit einer großen Überschrift: "DIE GEBURT DER DEUTSCHEN - vor 2000 Jahren: Als die Germanen die Römer bezwangen"Auf den ersten Blick erscheint diese Aussage doch sehr gewagt und reißerisch formuliert, was im dazugehörigen Artikel allerdings dahingehend relativiert wird, dass lediglich einzelne Aspekte aufgegriffen werden, die die Ethnogenese der Deutschen mit Sicherheit unterstützt haben. Hierbei geht der Autor des Artikels besonders auf den Zusammenschluss mehrerer Stämme unter einer gemeinsamen militärischen Führung ein, wodurch die Germanen zum ersten Mal ein echtes Hierarchiesystem erlebt hätten.Natürlich erweckt das 2000-jährige Jubiläum dieses Ereignisses das besondere Interesse vieler Medien und auch der Forscher. Jüngst gab es neue Forschungsergebnisse und archäologische Funde, die auch die Diskussion um die Örtlichkeiten der Schlacht einmal mehr neu entfacht haben. Dazu schmücken seit Anfang des Jahresviele verschiedene Publikationen die Auslagen großer Buchhandlungen, die sich das Geschäft mit dem Mythos dieses Ereignisses nicht entgehen lassen. Zu der neuen Euphorie trägt auch bei, dass man in Deutschland mittlerweile darüber hinweg ist, wie dieser Mythos um den Freiheitskämpfer Arminius nach dem zweiten Weltkrieg ins negative Licht gerückt wurde, nachdem er von den Nazis für deren Propaganda Zwecke fälschlich missbraucht wurde.
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