Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Geschlechter- und Generationsbeziehungen in der höfischen Epik, Sprache: Deutsch, Abstract: Vater-Sohn-Beziehungen in mittelhochdeutschen Epen wurden bisher in der Forschungsliteratur kaum bearbeitet. Nur vereinzelte Studien über die literarische Darstellung der Vatersuche oder des Vater-Sohn-Kampfes wurden bisher geführt. So stehe der Vater-Sohn-Konflikt bei Helm-brecht für die Auflehnung des Sohnes gegen die genealogische Ordnung des Mittelalters. Der Kampf des Sohnes gegen den Vater sei so kein persönlicher Konflikt, sondern ein gesellschaftlicher. Im Parzival ist der Held von einer hervorstechenden Vaterlosigkeit, was man auch für Iwein sagen kann. Erec ist im gleichnamigen Epos nicht vaterlos. Auch findet kein Vater-Sohn-Kampf oder eine Vatersuche statt. Erecs Vater Lac ist am Leben (zumindest vorerst) und auch als Erecs Vater definiert. Wie ich später noch ausführen werde, ist die persönliche Vater-Sohn-Beziehung eher eine Beziehung, die vom Stolz des Vaters auf den Sohn bestimmt ist aber für das Epos an sich nicht vordergründig wichtig erscheint. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Erwähnungen des Vaters im Erec. Ich untersuche in dieser Arbeit, warum es diese Erwähnungen gibt und in welcher Form sie aus meiner Sicht für das Epos wichtig sind. Meine Konzentration liegt dabei auf dem Genealogieprinzip des Mittelalters, das Adelsgeschlechter und Könige in ihrer Existenz legitimierte und das sich laut Czerwinski auch im mittelalterlichen Epos finden lässt.
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