Ich interessiere mich für Archäologie und kenne die Schwäbische Alb, deshalb wollte ich „Die Venus aus dem Eis“ sofort lesen, als ich das Buch zufällig entdeckt habe. Inspiriert vom Fund der Venus vom Hohlefels hat der Literaturprofessor Jürgen Wertheimer in einem „archäoliterarischen Versuch“ eine
Entstehungsgeschichte dieses frühgeschichtlichen Kunstwerks erdacht. Gleich vorweg: Mich hat das…mehrIch interessiere mich für Archäologie und kenne die Schwäbische Alb, deshalb wollte ich „Die Venus aus dem Eis“ sofort lesen, als ich das Buch zufällig entdeckt habe. Inspiriert vom Fund der Venus vom Hohlefels hat der Literaturprofessor Jürgen Wertheimer in einem „archäoliterarischen Versuch“ eine Entstehungsgeschichte dieses frühgeschichtlichen Kunstwerks erdacht. Gleich vorweg: Mich hat das Buch ziemlich enttäuscht. Wertheimer beschreibt zwischen verschiedenen Schauplätzen in der Schwäbischen Alb – z.B. dem Blautopf, diversen Höhlen, den warmen Quellen bei Algershofen – das Aufeinandertreffen von dort lebenden Neandertalern mit modernen Menschen. Das tut er fast ausschließlich mit dem Stilmittel des Bewusstseinsstroms: Aus der Perspektive von Neandertalern wie der jungen Khar oder dem Jäger Aurl und den Homo sapiens wie deren Anführer Ulturek oder dem Musiker Yugus werden das Zusammentreffen der Stämme und die weiteren Verwicklungen geschildert. Für mich waren diese inneren Monologe meist ein viel zu hochtrabendes Geschwurbel, schwer lesbar und v.a. schwer nachvollziehbar. So konnte ich mich nicht wirklich in die Zeit vor 40.000 Jahren hineinversetzen. Einziger Lichtblick: Die kurzen Infoblöcke zum wissenschaftlichen Hintergrund von Nicholas Conrad, der die archäologischen Ausgrabungen im Hohlen Fels leitete.