Laut Wikipedia lehrte Sloterdijk bis 2017 Philosophie und Ästhetik in Karlsruhe. Zweitere war mir als akademische Disziplin bisher unbekannt, aber zur Beschreibung seines Ausdrucks scheint sie in gewisser Weise geeignet. Gut gefallen hat mir auch die emanzipierte Perspektive, die einen gewissen
metapolitischen Erkenntnisgewinn bereithält und es schafft sich dabei glaubhaft im Bezug zum…mehrLaut Wikipedia lehrte Sloterdijk bis 2017 Philosophie und Ästhetik in Karlsruhe. Zweitere war mir als akademische Disziplin bisher unbekannt, aber zur Beschreibung seines Ausdrucks scheint sie in gewisser Weise geeignet. Gut gefallen hat mir auch die emanzipierte Perspektive, die einen gewissen metapolitischen Erkenntnisgewinn bereithält und es schafft sich dabei glaubhaft im Bezug zum Betrachteten Subjekt zu präsentieren. Das ein oder andere Schmankerl ist hierin auch zu finden.
Schwer getan habe ich mich hingegen mit dem Begreifen des eigentlichen Motives und der Erfassung von Kernaussagen. Zu häufige Sprünge und viele eher kryptische Andeutungen, die zu oft ins Vage führen, bringen mich dazu, dass ich den Text stellenweise mehr fühlen als begreifen muss. Eine Lose Zusammentragung verschiedener Beschreibungen mit Bezug zum Motiv machen es schwer einen roten Faden zu finden. Darüber hinaus ist der Text terminologisch sehr anspruchsvoll. Es geht zwar irgendwie um Verachtung, Massenphänomenologie und moderne Kulturkämpfe, aber was die zentralen Thesen, falls überhaupt vorhanden sind blieb mir bis zum Schluss irgendwie schleierhaft, was vielleicht auch an der Sprache und dem akademischen Anspruch liegen kann.
Erst im letzten Teil des Buches kommt der Autor mit einer Analyse des postmodernen Schwachsinns der uns umgibt schließlich zu einem recht begreiflichen Punkt. Die Umdeutung vertikaler in horizontale Unterschiede, oder anders formuliert die Leugnung der Unterschiede zwischen Menschen in ihren Grundvoraussetzungen und die Auswirkungen auf Philosophie und Kunst. Dabei bezieht er sich explizit auf die Gründer der Frankfurter Schule.
Im gesamten Scriptum bezieht Sloterdijk sich immer wieder auf zahlreiche Intellektuelle Größen, mehrfach z.B. auf Hegel, dessen Werk mir gänzlich unbekannt ist. Ist dieses Buch vielleicht nur Philosophen im akademischen Sinne zugänglich? Mich jedenfalls lässt es etwas ratlos zurück, aber immerhin war es interessant und literarisch ansprechend genug für mich, um es auch als Philosophielaie ganz bis zum Ende zu lesen.