Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Wirtschaft - BWL - Allgemeines, einseitig bedruckt, Note: 1,3, Universität zu Köln (Seminar für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Unternehmensfinanzen), Veranstaltung: Hauptseminar in Coporate Finance, Sprache: Deutsch, Abstract: Aktienanalysten spielen in ihrer Funktion als Informationsintermediäre auf nationalen wie internationalen Finanzmärkten eine zentrale Rolle. Sie sind das Bindeglied zwischen einer Vielzahl von Emittenten und einer noch größeren Anzahl von privaten und institutionellen Investoren.
Um profitable Investitionsentscheidungen zu treffen, sind präzise Informationen nötig, deren Beschaffung mit einem hohen Kosten- und Zeitaufwand verbunden ist und zudem spezifischer Branchen- und Methodenkenntnis sowie Unternehmenskontakten bedarf (Kap. 3.2). Analysten übernehmen diese Aufgabe teilweise für die Investoren. Da sie sich in der Regel nicht ausschließlich dem objektiven und unverzerrten Research im Sinne der Investoren widmen und meist keine vertragliche Bindung zwischen beiden existiert, entstehen Konfliktpotentiale aufgrund divergenter Interessen (Kap. 3.4).
Aktienanalysten unterscheiden sich nicht nur durch die Qualität ihrer Prognosen, sondern auch rein institutionell. Sell-Side Analysten sind in der Regel Mitarbeiter von (Investment-) Banken oder Brokerhäusern. Sie erstellen Analysen im Auftrag des Arbeitgebers für externe Adressaten (private und institutionelle Investoren).
Gutes Research als Basis guter Prognosen ist teuer. Da Analystenprognosen in der Regel kostenlos publiziert werden, erhalten Analyseabteilungen somit keine direkten Erlöse. Jedoch generieren sie indirekt Umsatz für andere Abteilungen des jeweiligen Hauses. Regelmäßig tragen sie zur Aktivität von Investment Banking Tätigkeiten oder Corporate Finance Beratungsaufträgen bei. Beispielsweise in der Form, dass ein (Lead-) Underwriting mit dem analysierten Unternehmen besteht und IPO bzw. SEO Vorgänge betreut werden wodurch sich Umsätze in Form von Provisionen generieren lassen.
Der Nutzen von Analystenprognosen für Investoren wird zwar in der Literatur kritisch diskutiert (manche Autoren argumentieren sogar, dass Prognosen nicht besser als zufällig seien). Gleichwohl werden Analystenreports durchweg stark nachgefragt, und es zeigen sich deutliche Kapitalmarktreaktionen insbesondere auf Prognosekorrekturen. Trotz mehrerer Skandale tragen die Prognosen oder Empfehlungen angesehener Brokerhäuser und populärer einzelner Analysten stark zur Meinungs- und Erwartungsbildung auf den Märkten bei. Es stellt sich daher die Frage, ob Analysten über die (indirekte) Lenkung von Investitionsströmen die Markt- bzw. Allokationseffizienz steigern können.
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Um profitable Investitionsentscheidungen zu treffen, sind präzise Informationen nötig, deren Beschaffung mit einem hohen Kosten- und Zeitaufwand verbunden ist und zudem spezifischer Branchen- und Methodenkenntnis sowie Unternehmenskontakten bedarf (Kap. 3.2). Analysten übernehmen diese Aufgabe teilweise für die Investoren. Da sie sich in der Regel nicht ausschließlich dem objektiven und unverzerrten Research im Sinne der Investoren widmen und meist keine vertragliche Bindung zwischen beiden existiert, entstehen Konfliktpotentiale aufgrund divergenter Interessen (Kap. 3.4).
Aktienanalysten unterscheiden sich nicht nur durch die Qualität ihrer Prognosen, sondern auch rein institutionell. Sell-Side Analysten sind in der Regel Mitarbeiter von (Investment-) Banken oder Brokerhäusern. Sie erstellen Analysen im Auftrag des Arbeitgebers für externe Adressaten (private und institutionelle Investoren).
Gutes Research als Basis guter Prognosen ist teuer. Da Analystenprognosen in der Regel kostenlos publiziert werden, erhalten Analyseabteilungen somit keine direkten Erlöse. Jedoch generieren sie indirekt Umsatz für andere Abteilungen des jeweiligen Hauses. Regelmäßig tragen sie zur Aktivität von Investment Banking Tätigkeiten oder Corporate Finance Beratungsaufträgen bei. Beispielsweise in der Form, dass ein (Lead-) Underwriting mit dem analysierten Unternehmen besteht und IPO bzw. SEO Vorgänge betreut werden wodurch sich Umsätze in Form von Provisionen generieren lassen.
Der Nutzen von Analystenprognosen für Investoren wird zwar in der Literatur kritisch diskutiert (manche Autoren argumentieren sogar, dass Prognosen nicht besser als zufällig seien). Gleichwohl werden Analystenreports durchweg stark nachgefragt, und es zeigen sich deutliche Kapitalmarktreaktionen insbesondere auf Prognosekorrekturen. Trotz mehrerer Skandale tragen die Prognosen oder Empfehlungen angesehener Brokerhäuser und populärer einzelner Analysten stark zur Meinungs- und Erwartungsbildung auf den Märkten bei. Es stellt sich daher die Frage, ob Analysten über die (indirekte) Lenkung von Investitionsströmen die Markt- bzw. Allokationseffizienz steigern können.
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