13 Zeitzeugen-Gespräche mit Wehrmachtssoldaten
Während Holocaust und Judenverfolgung seit Jahrzehnten ihren berechtigten Platz in der Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs einnehmen, wurde das Erleben der deutschen Soldaten wenig beleuchtet. Ein Versäumnis, das Ende der 1960er-Jahre seinen Anfang nahm, als rebellische Studenten damit begannen, ihre Elterngeneration pauschal als Nazis zu verdammen.
Alle bisherigen Versuche einer differenzierten Betrachtung des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte scheiterten. Die Legende einer sauberen Wehrmacht ist zur Legende einer verbrecherischen Wehrmacht geworden. Historische Erkenntnisse zeigen jedoch, dass nur ein geringer Teil der Wehrmachtssoldaten an Kriegsverbrechen und dem Holocaust beteiligt war. Wenn es gelingt, dies anzuerkennen, kann der Blick auf die Soldaten der Wehrmacht erweitert und damit ein besseres gesellschaftliches Verständnis im Sinne einer ganzheitlichen Erinnerungskultur gewonnen werden.
Während Holocaust und Judenverfolgung seit Jahrzehnten ihren berechtigten Platz in der Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs einnehmen, wurde das Erleben der deutschen Soldaten wenig beleuchtet. Ein Versäumnis, das Ende der 1960er-Jahre seinen Anfang nahm, als rebellische Studenten damit begannen, ihre Elterngeneration pauschal als Nazis zu verdammen.
Alle bisherigen Versuche einer differenzierten Betrachtung des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte scheiterten. Die Legende einer sauberen Wehrmacht ist zur Legende einer verbrecherischen Wehrmacht geworden. Historische Erkenntnisse zeigen jedoch, dass nur ein geringer Teil der Wehrmachtssoldaten an Kriegsverbrechen und dem Holocaust beteiligt war. Wenn es gelingt, dies anzuerkennen, kann der Blick auf die Soldaten der Wehrmacht erweitert und damit ein besseres gesellschaftliches Verständnis im Sinne einer ganzheitlichen Erinnerungskultur gewonnen werden.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Werner Bührer bedauert, dass Christian Hardinghaus, wie er findet, seine Zeitzeugeninterviews in den Dienst einer einseitigen Sicht auf das Treiben der Wehrmacht und der Soldaten im Zweiten Weltkrieg verwendet. Ein weniger tendenziöser Blick auf den Soldatenalltag hätte Bührer besser gefallen, auch wenn er Hardinghaus ausdrücklich keinen Geschichtsrevisionismus unterstellen möchte. Davon abgesehen scheint Bührer der Autor in seinen Gesprächen aber zum Beispiel anschaulich herauszuarbeiten, wie beschwerlich es nach einem Weihnachtsurlaub war, wieder in den Kessel von Stalingrad zu gelangen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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