Was entsteht aus Liebe, Besessenheit und Schuld? Michael Köhlmeiers neuer Roman - eine meisterhafte Erkundung des BösenAnfang der Siebziger kommt Johann zum Studieren in die Stadt, den Kopf voll wirrer Träume. Er trifft Christiane und Tommi, die ein Paar sind und ihn in ihre Mitte nehmen. Gemeinsam erkunden sie die hellen und die dunklen Seiten der Liebe, gefangen in einem Dreieck, das sich immer enger zuzieht. Als Johann ein Kind war, fragte sein Vater, ob er einen Wunsch im Leben habe. Und Johann hatte sich nicht getraut zu antworten: »Einmal im Leben möchte ich einen Mann töten.« Michael Köhlmeiers faszinierender Roman erzählt vom falschen Leben im richtigen. Von vergangener Schuld und lebenslanger Unschuld. »Die Verdorbenen« lassen niemanden mehr los.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Judith von Sternburg folgt dem Helden in Michael Köhlmeiers Roman mit Interesse. Das liegt am Marburger Studenten-Habitat, aber auch an Köhlmeiers sprödem Ton, der die Geschichte ebenso erdet wie die Ödnis des akademischen Biotops, wie Sternburg findet. In sich hat es das kleine Buch um die Ichwerdung des Erzählers laut Rezensentin einiger "krasser Szenen" und Eskalationen wegen. Die losen Enden des Romans sind raffiniert gelegt. "Ein böses kleines Buch", resümiert Sternburg wird den Verdacht nicht los, dass der Leser lesend auch der Geburt des unheimlichen Schriftstellers Köhlmeier beiwohnt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Wie ein Film Noir ... Wunderbar geschrieben! ... Ein feiner, und trotzdem so dichter, Roman.« Adam Soboczynski, Zeit Podcast, Was liest du gerade?, 08.02.25 »Der Text, der auf den ersten Blick federleicht daherkommt, dreht sich um das Verhältnis von Schuld, Unschuld und dem Erzählen davon. ... Nichts ist eindeutig in dieser Geschichte voller Graustufen und Zwischentöne.« Johanna Lehnart, Die Presse, 25.01.25 »In 'Die Verdorbenen' knüpft sich Michael Köhlmeier das Böse nicht analytisch, sondern erzählerisch vor. Er verzichtet auf jegliche Deutungen - das macht das Buch verstörend aufregend.« Annette Raschner, ORF, 26.01.25 »Schon lange hat niemand mehr von der existentiellen Merkwürdigkeit, Verzweiflung und Ahnungslosigkeit der Jugend so eindringlich erzählt wie Michael Köhlmeier in diesem großartig düsteren kleinen Roman.« Gerrit Bartels, Tagesspiegel, 30.01.25 »In seinem subtilen Psychodrama hinterfragt Michael Köhlmeier mit Tiefenschärfe, wann Liebe zu Besessenheit, an welchem Punkt Verlangen grenzenlos wird ... Eine Geschichte, die niemanden so schnell wieder loslässt.« Elke Schlinsog, Deutschlandfunk Kultur, 29.01.25 »Michael Köhlmeier hat eine philosophische Erzählung geschrieben. Das Großartige dabei ist: Man merkt es ihr nicht an. Seine sprachliche Meisterschaft lässt alles einfach erscheinen, und Leser und Leserin bekommen eine so spannend wie unheimliche Geschichte geboten.« Martin Maria Schwarz, NDR Kultur, 29.01.25 »Michael Köhlmeier ist Meister im Beschreiben des abgründigen Nichts, der unglaublichen Leere, der stillen Gewalt, verübt von seelenlosen Geschöpfen.« Liane von Billerbeck, Deutschlandfunk Kultur, 07.02.25