Dieses Buch handelt von den Schriften und Bildern, die man den Resten der Antike im 18. Jahrhundert gewidmet hat. Es zeigt, daß der Verfall des Altertums kein Hindernis, sondern im Gegenteil die positive Bedingung seiner historischen Beschreibung war: In seiner Geschichte der Kunst des Alterthums entwirft Winckelmann eine Hermeneutik des Vergangenen, die gerade auf die Entzogenheit und Unwiederholbarkeit der antiken Werke setzte. Die Reisenden der Voyages pittoresques brachen auf, nicht um anzukommen, sondern um an den Schauplätzen des Gewesenen für immer zu spät zu sein. "Strategien der Nachträglichkeit" - das sind also jene Diskurse, die mit der Ruinanz des Gewesenen rechneten, um in dessen Leerstellen Buchstaben, Bilder und Fantome einzusetzen.
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