Ein Essay über die Erkenntnislust und die geistigen Offenbarungen der philologischen Arbeit - und zugleich ein Plädoyer für selbstvergessene Lektüre.Nach gängigem Verständnis ist die Philologie die Dienerin des Wortes. Hinter dieser Haltung steckt jedoch mehr als intellektuelle Bescheidenheit: Der Respekt vor dem Wort gründet in dem Bewusstsein, dass unsere kulturelle Erfahrung durch Sprache bestimmt und organisiert wird. Die Philologie stiftet nicht nur ein kulturelles Gedächtnis, sondern bietet auch Einsicht in die Vielfalt der durch Sprache erzeugten Realitätsversionen und die damit verbundene Verheißung geistiger Autonomie.Peter-André Alt beleuchtet die Denkräume der philologischen Wissenschaft, die Argumente der Philologie-Kritiker, die Melancholie-Effekte des genauen Lesens, das Geschichtsbewusstsein im philologischen Kommentar und den konstruktiven Charakter des Verständnisses von Sprache und Fiktion.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Peter-Andre Alts 30-seitigen Versuch, der Philologie zu mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen, lobt Caspar Hirschi als glänzend argumentiert und angenehme Abwechslung zu ähnlichen Bemühungen. Alt gelinge es, die Möglichkeiten einer kritischen Philologie herauszustellen und lege überzeugend dar, dass Philologie nicht zuletzt untermauern kann, dass es nicht die eine Wahrheit, sondern immer nur eine "Vielzahl der Wirklichkeitsversionen" gibt, die aus Texten und ihrer Interpretation sprechen, so der Rezensent sehr einverstanden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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