Die Adoleszenz ist der entscheidende Wendepunkt in der weiblichen Entwicklung, an dem die kräftige Stimme der Kindheit verstummt. Lyn M. Brown und Carol Gilligan haben in einem Projekt der Harvard-Universität nachgewiesen, daß erst ab zwölf die Mädchen leiser und scheuer werden, um sich dem Ideal der 'perfekten Frau' anzupassen, während Sieben- bis Achtjährige noch keine Probleme haben, sich eigene Urteile über ihr Selbst und ihre Stellung zu anderen zu bilden. Entgegen dem Freudschen Dogma der notwendigen Ablösung von der Mutter fordern die Psychologinnen die weiblichen Bezugspersonen von Mädchen auf, sie in ihrer Entwicklung zu einer selbstbestimmten Frau nicht allein zu lassen.