Bei kaum einem anderen Medium ist die Diskrepanz zwischen Mediennutzung und Werbespendings der Unternehmen so groß wie beim Hörfunk. Nicht nur die anstehende Digitalisierung der Übertragungs-standards stellt die Vermarkter vor enormen Herausforderungen, sondern auch die zunehmenden Individualisierungswünsche und veränderten Nutzungsgewohnheiten der Hörer. Hinzu kommt eine Vielzahl neuer Medien, die in den Wettbewerb um das Medienzeitbudget der Radiohörer eintreten. Der Autor Martin Rüger geht der Frage nach, welche Rolle das Radio in der digitalen Welt einnimmt und zeigt Potentiale, die sich für die Vermarktung von Hörfunkangeboten in Deutschland ergeben. Darüber hinaus verdeutlicht seine kritische Auseinandersetzung mit den Vermarktungsstrukturen des Hörfunks mögliche Ursachen für die unzureichende Berücksichtigung des Radios in der Mediaplanung. An Beispielen aus der Praxis veranschaulicht er, wie die Anbieter bereits jetzt die Möglichkeiten des stationären und mobilen Internets für die Vermarktung des "klassischen" Hörfunks nutzen können.