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"Eiserner Vorhang" nannte Winston Churchill 1946 die Absperrung des Ostblocks gegenüber der übrigen Welt. 1.393 km dieser Grenze trennten die sow-jetische von den westlichen Besatzungszonen Deutschlands und bildeten später die Grenze zwischen DDR und Bundesrepublik. 1972 setzten beide deutschen Staaten eine gemeinsame Kommission ein, die diese Grenze neu vermessen, markieren und Grenzprobleme regeln sollte: Die Grenzkommission. Nach langwierigem Studium der Stasi-Akten in der Behörde für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes (Gauck- bzw. Birthler-Behörde) legt Klaus Otto Nass das totale…mehr

Produktbeschreibung
"Eiserner Vorhang" nannte Winston Churchill 1946 die Absperrung des Ostblocks gegenüber der übrigen Welt. 1.393 km dieser Grenze trennten die sow-jetische von den westlichen Besatzungszonen Deutschlands und bildeten später die Grenze zwischen DDR und Bundesrepublik. 1972 setzten beide deutschen Staaten eine gemeinsame Kommission ein, die diese Grenze neu vermessen, markieren und Grenzprobleme regeln sollte: Die Grenzkommission. Nach langwierigem Studium der Stasi-Akten in der Behörde für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes (Gauck- bzw. Birthler-Behörde) legt Klaus Otto Nass das totale Herrschaftssystem des Ministeriums für Staatssicherheit bloß. Dieses überwachte unter der Autorität des Politbüros des ZK der SED offen und vor allem ,konspirativ' durch inoffizielle Mitarbeiter (IM) die Beratungen und Grenzarbeiten der Grenzkommission bis in letzte Einzelheiten. "Dieses Buch ist ein gut gelungener wichtiger Beitrag zur Zeitgeschichte, der Verbreitung und Aufmerksamkeit verdient." Gerhart R. Baum, Bundesminister des Innern a.D., in seinem Geleitwort.
Das Buch beginnt mit einer Sensation: Der Gründung einer Grenzkommission aus Regierungsvertretern beider deutscher Staaten im Jahre 1973. Die präzise Ermittlung, Vermessung und Markierung der innerdeutschen Grenze war erforderlich, weil diese 1393 km lange Teilstrecke des Eisernen Vorhangs nicht nur zwei Staaten trennte, sondern auch ein Volk teilte, das die brutale Abriegelung nicht wollte.
Ungeachtet der offiziell federführenden Ressorts beherrschte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) die DDR-Grenzangelegenheiten, und arbeitete konspirativ an der Perfektionierung des menschenverachtenden militärtechnischen Grenzregimes. Auch die Sitzungen der Grenzkommission wurden von der Stasi überwacht, jede noch so kleine Begebenheit durch Inoffizielle Mitarbeiter (IM) in Zivil und diversen Uniformen zu den Akten genommen.
Dieses Buch beteiligt sich nicht an gängigen Schlagwort-Diskussionen, sucht z.B. nicht nach einem imaginären Schießbefehl für die Grenztruppen der DDR, sondern druckt den Paragr. 27 des DDR-Grenzgesetzes ( Anwendung von Schusswaffen ) einfach ab. Es informiert den Leser anhand von zum Teil bisher unveröffentlichten Dokumenten über die innerdeutsche Grenze in der bipolaren Nachkriegswelt. Der Herausgeber, einst niedersächsisches Mitglied der Grenzkommission, legt das totale Herrschaftssystem der DDR samt seiner immanenten Schwächen bloß ein wichtiger Beitrag zur Zeitgeschichte.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Prof. Dr. Klaus Otto Nass, Staatssekretär a.D., war von 1976 bis 1978 Vertreter des Landes Niedersachsen in der Grenzkommission. Er lehrt Völker- und Europarecht an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover.