Wie gehen wir mit der Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus um? Dieses Thema ist tief im deutschen und europäischen kulturellen Gedenken verankert, erfordert jedoch immer wieder Rechtfertigungen und Erklärungen. Drei wesentliche Aspekte, die in diesem Buch aufgegriffen werden, spielen bei der Erinnerung an Widerstand eine wichtige Rolle: Die Ermutigung zum Handeln gegen Menschenrechtsverletzungen, die Wertschätzung derjenigen, die gehandelt haben, und die Anerkennung ihrer Handlungen als Modell für gegenwärtiges und zukünftiges Handeln.Anhand qualitativer und rekonstruktiver Interviewanalysen werden in dieser Arbeit zwei Generationengruppen in den Blick genommen: zum einen Nachkommen von Widerstandskämpfern, die ihren Umgang mit ihrem Erbe schildern, zum anderen Jugendliche und junge Erwachsene, deren Befragung im Nachgang des Projekts "Vom Widerstand zur Demokratie" (1999-2001) Aufschluss darüber gibt, welche Rolle die Erinnerung an den Widerstand für die Identität jüngerer Generationen spielt. Die Beteiligung sowohl deutscher als auch französischer und polnischer Jugendlicher am Projekt unterstreicht die Relevanz einer AuseinanderSetzung mit dem Thema über Staatengrenzen hinaus.
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Der transgenerationelle und interkulturelle Blick, der der Forschungsarbeit zugrunde liegt, bietet die Möglichkeit, individuelle und gesellschaftliche, biograpfische und autobiografische, vergangenheitsorientierte, gegenwartsbezogene und zukunftsgerichtete Standortsbestimmungen zu Fragen des Widerstandes zu finden und einzunehmen. Es gelingt der Autorin, die traditionelle, historische Betrachtung von individuellem und kollektivem Widerstand gegen den Nationalsozialismus mit den Aspekten zu verbinden, wie sich Widerstandslernen und -erfahrung auf die Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirkt. - Jos Schnurer auf: socialnet.de