Nicht erst seit Lady Diana wissen wir vom Siegeszug des Privaten im Öffentlichen oder von der "Tyrannei der Initimität" wie Richard Sennett die öffentliche Kommunikation im Spätkapitalismus charakterisierte und dabei gleich den Verfall des öffentlichen Lebens diagnostizierte. Soweit muß man nicht gehen, aber angesichts der seit den 60er Jahren beobachtbaren Quantensprünge in der Entpolitisierung des Politischen, der Angleichung der Politik an die Unterhaltung und der auf Pseudoereignisse, Charaktermerkmale und Konfliktinszenierungen eingestellten medialen Aufmerksamkeit stellt sich doch die Frage, ab wann der Ersatz des Streits um politische Konzepte durch Persönlichkeitsdarstellungen und Affektsteuerung ein demokratiegefährdendes Ausmaß erreicht. In diesem Band setzen sich Kommunikationswissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit diesem Thema auseinander.