Bequeme Gefangenschaft, Veränderungen und kleine Überraschungen
Enthält Spoiler zum Vorgänger!
Auren ist in Gefangenschaft, aber sie ist auch eine wertvolle Geisel und genießt schon viele Freiheiten. Doch sie hat Angst, dass jemand ihrem Geheimnis auf die Schliche kommen wird, besonders
Kommandant Riss, der sie kaum aus den Augen lässt.
Auren ist schon etwas überrascht, wie gut die…mehrBequeme Gefangenschaft, Veränderungen und kleine Überraschungen
Enthält Spoiler zum Vorgänger!
Auren ist in Gefangenschaft, aber sie ist auch eine wertvolle Geisel und genießt schon viele Freiheiten. Doch sie hat Angst, dass jemand ihrem Geheimnis auf die Schliche kommen wird, besonders Kommandant Riss, der sie kaum aus den Augen lässt.
Auren ist schon etwas überrascht, wie gut die Umstände in diesem feindlichen Lager sind, denn sie erwartet schon von allen Menschen das schlimmste, von ihren Feinden dann natürlich erst recht. Doch sie kann sich frei bewegen, die feindlichen Soldaten halten Abstand, manche behandeln sie respektvoll oder sogar freundlich. Der Kommandant schenkt ihr viel Aufmerksamkeit, aber Auren bleibt misstrauisch und ich fand es schon gut, dass sie ihr Weltbild nicht sofort umwirft, auch wenn sie beginnt, ihren geliebten König aus anderen Perspektiven zu sehen und mehr zu hinterfragen.
Wir erfahren auch noch etwas mehr über Aurens Vergangenheit, wie sie Freiheit gegen Sicherheit getauscht hat und warum sie so sehr unter dem Bann ihres Königs steht. Wie auch im Vorgänger hatte ich viel Mitleid mit ihr, aber inzwischen kann man sie schon etwas besser verstehen. Man kann fühlen, wie tief ihre Loyalität verwurzelt ist und sich nach und nach etwas in ihr ändert.
Die Handlung fand ich schon interessant, aber sie lässt sich sehr viel Zeit und ich hätte mir schon noch etwas mehr Abwechslung gewünscht. Dazu fand ich ein paar Wendungen auch nicht besonders überraschend, auch wenn ich es insgesamt schon spannend war. Die Konkubinen werden weiterhin als Sattel bezeichnet, aber die Zahl der sexuellen Übergriffe hat drastisch abgenommen und daher habe ich mich auch viel weniger unwohl gefühlt.
Es hat mich auch definitiv nicht gestört, dass man nicht so viel von König Midas sieht. Dafür hat aber Königin Malina eine eigene Perspektive, die mir gut gefallen hat. In der Abwesenheit des Königs ergreift sie die Gelegenheit, ihr Königreich unter ihre Kontrolle zu bringen, denn sie hasst, was er daraus gemacht hat: Nicht nur seine Favoritin ist ihr ein Dorn im Auge, sondern auch seine Machtgier und wie er alles in Gold verwandelt, sodass das Schloss auch für die Königin zu einer Art goldenem Käfig wurde - wenn auch nicht so wörtlich wie bei Auren. So bietet sie einen ganz neuen Blickwinkel auf die Herrschaft von König Midas, in der es so viele Leidtragende gibt.
Fazit
Insgesamt hat mir der zweite Band der Reihe schon besser gefallen als der Vorgänger, aber da ist auch noch viel Luft nach oben. Nach dem spannenden Ende freue ich mich auf jeden Fall auch auf die Fortsetzung und hoffe, dass sie die bisherigen Bücher übertreffen kann!