So skurril wie Monty Python - so deutsch wie Loriot
Professor von Igelfeld, Verfasser des ebenso unübertroffenen wie unverkäuflichen Standardwerks "Portugiesische unregelmäßige Verben", gibt nicht auf. Mit zwei linken Händen und donquichottischem Eifer kämpft er gegen die eigene Bedeutungslosigkeit, niederträchtige Kollegen und andere Tücken des Alltags. - In fünfzehn vor Aberwitz sprühenden Episoden entlarvt Bestsellerautor Alexander McCall Smith den albernen Ernst und den hölzernen Hochmut, den wir Deutschen so gern mit Tiefsinn und Ansehen verwechseln.
"Alles, was ich will, ist Liebe - und ein bisschen Anerkennung von den Portugiesen", so lautet das Lebensmotto des Professor Dr. Moritz-Maria von Igelfeld. Als Ritter von komischer Gestalt, der - beflügelt von einer Mischung aus gnadenloser Selbstüberschätzung und tragikkomischer Naivität - hoch erhobenen Hauptes ins Verderben strauchelt, ist er auch deshalb so hervorragend geeignet, weil sein Haupt von Natur aus bereits recht hoch sitzt.
Es gilt, auf der Hut zu sein, zum Beispiel vor den Ränken seiner Regensburger Kollegen Professor Dr. Detlev Amadeus Unterholzer und Professor Dr. Dr. hc Florianus Prinzel, die keine Gelegenheit unversucht lassen, ihn zu diskreditieren. Doch auch andernorts, auf seinen Reisen von Kongress zu Kongress, lauert Ungemach, das es ehrbaren Akademikern erschwert, die Form zu wahren. So folgt von Igelfeld einer Einladung der Universität von Arkansas - der ersten, längst überfälligen aus Übersee! -, nur um festzustellen, dass man ihn dort mit einem Professor für Veterinärmedizin verwechselt hatte, und aus dem Stegreif einen Vortrag über den gemeinen deutschen Dackel halten zu müssen. Er gerät in einen Guerillaüberfall in Kolumbien und eine Papstaudienz im Vatikan, verliebt sich unglücklich in seine Zahnärztin und verfasst versehentlich eine Studie über altirische Pornografie.
Für alle Liebhaber des britisch-universellen Humors à la P. G. Wodehouse.
"Genießen Sie McCall Smiths gut gelaunte und unverkrampfte Gesellschaft!"
The New York Times
"Alexander McCall Smith ist der geborene Geschichtenerzähler."
Book Reviewzu IN EDINBURGH IST MORD VERBOTEN
Professor von Igelfeld, Verfasser des ebenso unübertroffenen wie unverkäuflichen Standardwerks "Portugiesische unregelmäßige Verben", gibt nicht auf. Mit zwei linken Händen und donquichottischem Eifer kämpft er gegen die eigene Bedeutungslosigkeit, niederträchtige Kollegen und andere Tücken des Alltags. - In fünfzehn vor Aberwitz sprühenden Episoden entlarvt Bestsellerautor Alexander McCall Smith den albernen Ernst und den hölzernen Hochmut, den wir Deutschen so gern mit Tiefsinn und Ansehen verwechseln.
"Alles, was ich will, ist Liebe - und ein bisschen Anerkennung von den Portugiesen", so lautet das Lebensmotto des Professor Dr. Moritz-Maria von Igelfeld. Als Ritter von komischer Gestalt, der - beflügelt von einer Mischung aus gnadenloser Selbstüberschätzung und tragikkomischer Naivität - hoch erhobenen Hauptes ins Verderben strauchelt, ist er auch deshalb so hervorragend geeignet, weil sein Haupt von Natur aus bereits recht hoch sitzt.
Es gilt, auf der Hut zu sein, zum Beispiel vor den Ränken seiner Regensburger Kollegen Professor Dr. Detlev Amadeus Unterholzer und Professor Dr. Dr. hc Florianus Prinzel, die keine Gelegenheit unversucht lassen, ihn zu diskreditieren. Doch auch andernorts, auf seinen Reisen von Kongress zu Kongress, lauert Ungemach, das es ehrbaren Akademikern erschwert, die Form zu wahren. So folgt von Igelfeld einer Einladung der Universität von Arkansas - der ersten, längst überfälligen aus Übersee! -, nur um festzustellen, dass man ihn dort mit einem Professor für Veterinärmedizin verwechselt hatte, und aus dem Stegreif einen Vortrag über den gemeinen deutschen Dackel halten zu müssen. Er gerät in einen Guerillaüberfall in Kolumbien und eine Papstaudienz im Vatikan, verliebt sich unglücklich in seine Zahnärztin und verfasst versehentlich eine Studie über altirische Pornografie.
Für alle Liebhaber des britisch-universellen Humors à la P. G. Wodehouse.
"Genießen Sie McCall Smiths gut gelaunte und unverkrampfte Gesellschaft!"
The New York Times
"Alexander McCall Smith ist der geborene Geschichtenerzähler."
Book Reviewzu IN EDINBURGH IST MORD VERBOTEN
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.09.2007Ferre, tuli, latum
Alexander McCall Smith lässt einen Philologen auf die Welt los
Zweifellos ist es bloß ein Vorurteil, dass ein Gelehrter, zumal ein deutscher, kein Weltmann sein kann. Stoff für wunderbare Standessatiren liefert dieses Klischee auch heute noch. So vereint Moritz-Maria von Igelfeld, der verschrobene Held von Alexander McCall Smith, alle Untugenden eines weltfremden Kathedergelehrten in sich: Er ist pedantisch, umständlich, größenwahnsinnig und linkisch. Ein Rätsel ist es ihm, wieso sein zwölfhundert Seiten zählendes Buch über "Portugiesische unregelmäßige Verben" so wenig Käufer findet. Von Sendungsbewusstsein durchdrungen, verlässt er sein Studierzimmer, stürzt sich ins Treiben der Welt und reibt sich an ihr wund, ohne an seinen Blessuren zu reifen.
Seine Angebetete versucht der Regensburger Romanistik-Professor mit unregelmäßigen Verben zu becircen, er scheitert kläglich beim Tennisspiel, und eine Einladung nach Arkansas hat er bloß der Namensgleichheit mit einem Professor für Veterinärmedizin zu verdanken. Für einen orthodoxen Patriarchen versteckt er die Gebeine des heiligen Nikolaus, in Kolumbien gerät er in einen Guerrillaüberfall, und seiner italienischen Gastwirtin versucht er mit einer strengen Diät zu beweisen, dass die Deutschen nicht "die meisten Lebensmittel in Europa" verputzen. Mit seinem Imponiergehabe und seiner Spitzfindigkeit im Ersinnen von Problemen wirkt von Igelfeld wie ein Relikt jener untergegangenen Epoche, als Professoren Talar trugen und Studenten bei resoluten Wirtinnen in Heidelberg logierten.
Vielleicht ist auch Nostalgie im Spiel, wenn Alexander McCall Smith, Jahrgang 1948, früher Professor für Medizinrecht in Edinburgh, seinen Spott mit dem täppischen deutschen Gelehrten treibt. Obwohl manche Einfälle etwas angestaubt wirken, manche Wendungen zu gewollt, hat er die Herzen des angelsächsischen Publikums rasch erobert. Denn die fünfzehn Episoden, die in der deutschen Ausgabe unter dem Titel "Die verschmähten Schriften des Professor von Igelfeld" zusammengefasst sind, sind drollig, heiter und ausgesprochen vergnüglich. Unstimmigkeiten, wie etwa, dass von Igelfeld seine Assistentenzeit an der Universität Wiesbaden verbrachte, von der man noch nie gehört hat, sollte man nicht zu wichtig nehmen.
Mit milder Ironie schaut der Autor, der schon lange mit Fachbüchern, Kinderbüchern und Krimis erfolgreich ist, auf den Universitätsalltag und verleiht ihm eine Patina humorvoller, herzerwärmender Redlichkeit. Weit entfernt scheint die Kälte des modernen Wissenschaftsbetriebs, am Ende winkt immer die Versöhnung. Professor von Igelfeld darf bleiben, wie er ist, und das ist das Schöne daran - kein glattpolierter Weltmann, sondern einer jener liebenswerten Käuze, ohne die die Welt eintöniger aussähe.
ANDREA NEUHAUS
Alexander McCall Smith: "Die verschmähten Schriften des Professor von Igelfeld". Aus dem Englischen übersetzt von Thomas Stegers. Karl Blessing Verlag, München 2007. 448 S., geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Alexander McCall Smith lässt einen Philologen auf die Welt los
Zweifellos ist es bloß ein Vorurteil, dass ein Gelehrter, zumal ein deutscher, kein Weltmann sein kann. Stoff für wunderbare Standessatiren liefert dieses Klischee auch heute noch. So vereint Moritz-Maria von Igelfeld, der verschrobene Held von Alexander McCall Smith, alle Untugenden eines weltfremden Kathedergelehrten in sich: Er ist pedantisch, umständlich, größenwahnsinnig und linkisch. Ein Rätsel ist es ihm, wieso sein zwölfhundert Seiten zählendes Buch über "Portugiesische unregelmäßige Verben" so wenig Käufer findet. Von Sendungsbewusstsein durchdrungen, verlässt er sein Studierzimmer, stürzt sich ins Treiben der Welt und reibt sich an ihr wund, ohne an seinen Blessuren zu reifen.
Seine Angebetete versucht der Regensburger Romanistik-Professor mit unregelmäßigen Verben zu becircen, er scheitert kläglich beim Tennisspiel, und eine Einladung nach Arkansas hat er bloß der Namensgleichheit mit einem Professor für Veterinärmedizin zu verdanken. Für einen orthodoxen Patriarchen versteckt er die Gebeine des heiligen Nikolaus, in Kolumbien gerät er in einen Guerrillaüberfall, und seiner italienischen Gastwirtin versucht er mit einer strengen Diät zu beweisen, dass die Deutschen nicht "die meisten Lebensmittel in Europa" verputzen. Mit seinem Imponiergehabe und seiner Spitzfindigkeit im Ersinnen von Problemen wirkt von Igelfeld wie ein Relikt jener untergegangenen Epoche, als Professoren Talar trugen und Studenten bei resoluten Wirtinnen in Heidelberg logierten.
Vielleicht ist auch Nostalgie im Spiel, wenn Alexander McCall Smith, Jahrgang 1948, früher Professor für Medizinrecht in Edinburgh, seinen Spott mit dem täppischen deutschen Gelehrten treibt. Obwohl manche Einfälle etwas angestaubt wirken, manche Wendungen zu gewollt, hat er die Herzen des angelsächsischen Publikums rasch erobert. Denn die fünfzehn Episoden, die in der deutschen Ausgabe unter dem Titel "Die verschmähten Schriften des Professor von Igelfeld" zusammengefasst sind, sind drollig, heiter und ausgesprochen vergnüglich. Unstimmigkeiten, wie etwa, dass von Igelfeld seine Assistentenzeit an der Universität Wiesbaden verbrachte, von der man noch nie gehört hat, sollte man nicht zu wichtig nehmen.
Mit milder Ironie schaut der Autor, der schon lange mit Fachbüchern, Kinderbüchern und Krimis erfolgreich ist, auf den Universitätsalltag und verleiht ihm eine Patina humorvoller, herzerwärmender Redlichkeit. Weit entfernt scheint die Kälte des modernen Wissenschaftsbetriebs, am Ende winkt immer die Versöhnung. Professor von Igelfeld darf bleiben, wie er ist, und das ist das Schöne daran - kein glattpolierter Weltmann, sondern einer jener liebenswerten Käuze, ohne die die Welt eintöniger aussähe.
ANDREA NEUHAUS
Alexander McCall Smith: "Die verschmähten Schriften des Professor von Igelfeld". Aus dem Englischen übersetzt von Thomas Stegers. Karl Blessing Verlag, München 2007. 448 S., geb., 19,95 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Amüsiert hat sich Rezensentin Andrea Neuhaus bei der Lektüre von Alexander McCall Smiths Satire auf den deutschen Universitätsbetrieb. Der spitzfindige, pedantische und renomiersüchtige Regensburger Romanistik-Professor Moritz-Maria von Igelfeld vereint für sie treffend alle Untugenden eines "weltfremden Kathedergelehrten", der nicht nur den Universitätsalltag bewältigen, sondern sich auch stets vor den Intrigen der Kollegen in Acht nehmen muss. Ein wenig nostalgisch wirkt das Ganze auf Neuhaus schon und nicht alle Einfälle und Wendungen scheinen ihr wirklich brillant. Gleichwohl hat sie das Buch sehr gern gelesen, denn es ist "drollig, heiter und ausgesprochen vergnüglich".
© Perlentaucher Medien GmbH
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