Im Zentrum des Buches steht die Kupfertafel 'Leda mit dem Schwan' von Joseph Heintz d. Ä. (1564-1609), der von 1589 bis zu seinem Tod abwechselnd in Prag und Augsburg tätig war. Spektakulär ist das Bild insbesondere wegen seiner Provenienz: Es handelt sich um ein von Joachim von Sandrart hoch gelobtes Bild in der Kunstsammlung Kaiser Rudolf II. in Prag, für den Heintz ab 1591 als Hofmaler tätig war. Von dort wurde die Leda 1623 in Frankfurt an den Antwerpener Kunsthändler und Goldschmied Daniel de Briers verkauft und war seitdem verschollen. Einzig zwei Vorzeichnungen in der Wiener Albertina und eine weitere Zeichnung in der Graphischen Sammlung der Tschechischen Nationalgalerie in Prag kündeten noch von der Existenz der Tafel, bis sie vor Kurzem von einem Augsburger Kunstsammler erworben werden konnte. Die wiederentdeckte Leda wird nun in Katalog und Ausstellung den Entwurfszeichnungen aus Wien und Prag sowie Gemälden, Zeichnungen und Graphiken aus den Beständen der Kunstsammlungen und Museen Augsburg gegenübergestellt.