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Die Medici gehören zu den großen Familien in der europäischen Geschichte. Sie waren Bankiers, Feldherren, Päpste, Herzöge, Königinnen, Despoten, aber auch geniale Förderer von Kunst und Wissenschaft. Unter Lorenzo dem Prächtigen ("il Magnifico") erreichen die Medici einen Höhepunkt ihrer Macht, Florenz wird zum glanzvollen Mittelpunkt der italienischen Renaissance.Im April 1478 wird während der Messe im Dom Santa Maria del Fiore ein Attentat auf die Medici-Brüder Lorenzo und Giuliano verübt. Giuliano wird getötet, Lorenzo entkommt mit knapper Not. In der Folge gelingt es ihm jedoch nicht nur,…mehr

Produktbeschreibung
Die Medici gehören zu den großen Familien in der europäischen Geschichte. Sie waren Bankiers, Feldherren, Päpste, Herzöge, Königinnen, Despoten, aber auch geniale Förderer von Kunst und Wissenschaft. Unter Lorenzo dem Prächtigen ("il Magnifico") erreichen die Medici einen Höhepunkt ihrer Macht, Florenz wird zum glanzvollen Mittelpunkt der italienischen Renaissance.Im April 1478 wird während der Messe im Dom Santa Maria del Fiore ein Attentat auf die Medici-Brüder Lorenzo und Giuliano verübt. Giuliano wird getötet, Lorenzo entkommt mit knapper Not. In der Folge gelingt es ihm jedoch nicht nur, seine Position wiederherzustellen, sondern durch Verfassungsänderung eine fast absolute Macht zu erreichen.

Martines beginnt seine fesselnd erzählte Geschichte mit Lorenzos brutaler Rache an den Verschwörern, um dann in der Zeit zurückzugehen und zu entwickeln, wie die Medici ihre Macht in Florenz etablierten, welche Politik diese Machtentfaltung ermöglichte, wie es zu der verhängnisvollen Verschwörung kam und wer warum wie darin verwickelt war. Im Laufe der - durchgehend quellenbasierten - spannenden Geschichte der Verschwörung gegen die Medici entfaltet Martines ein eindrucksvolles Bild vom Florenz des 15. Jahrhunderts, das schließlich im Attentat und den Folgen kulminiert.

Kurztext:
Eine Geschichte so spannend wie ein Krimi: Das Attentat auf Lorenzo de Medici und seinen Bruder Giuliano, seine Vorgeschichte und die Folgen. Martines zeichnet ein spannendes Porträt von Italien und Florenz zur Zeit der Renaissance. Im Mittelpunkt steht Lorenzo il Magnifico, der "Prächtige" - Dichter, Staatsmann, Kenner und Förderer der Schönen Künste, aber auch skrupelloser Machtpolitiker.

Stimmen zur englischen Originalausgabe:
"... Lauro Martines hat einen packenden historischen Thriller geschrieben, der außerordentliche Sachkenntnis mit leichter Hand umsetzt." The Times

"... Elegant und kenntnisreich geschrieben." Library Journal

"Die Geschichte der Pazzi-Verschwörung gegen die Medici zählt zu den spannendsten in der gesamten Ära der italienischen Renaissance. Lauro Martines hat eine Fülle neuen Materials gesichtet und zu einem fesselnden Buch verdichtet."
John Julius Norwich, Autor von "A History of Venice und Byzantium"

Leseprobe:

Verschwörung

"Rache", heißt es in einem französischen Sprichwort, "ist umso süßer, je länger man sie reifen lässt". Lorenzo de'Medici kostete seine Rache im April 1488 aus, fast auf den Tag genau zehn Jahre nach dem Aufsehen erregenden Attentat auf ihn und seinen Bruder während einer Messe im Dom zu Florenz. In dem Städtchen Forlì, rund achtzig Kilometer nordöstlich von Florenz, wurde einer der Hauptverschwörer, der letzte, der noch am Leben war, im Regierungspalast niedergestochen und sein nackter Leichnam auf den Markt geworfen, wo eine wütende Menge ihn noch weiter schändete. Das Opfer war Graf Girolamo Riario, Herr von Imola und Forlì, ein Neffe des einige Jahre zuvor verstorbenen Papstes Sixtus IV.
Die Mörder wandten sich wenige Tage später mit einem Brief an Lorenzo, in dem sie sich selbst dafür auf die Schulter klopften, in seinem Sinne Rache geübt zu haben. Doch war Lorenzo nicht der Drahtzieher der Tat, obwohl er viel Mühe darauf verwandt hatte, über ein Netz von Mittelsleuten jeden Schritt zu verfolgen, den der Graf in den letzten zehn Jahren getan hatte. Er hatte es sich etwas kosten lassen, in den Ländereien des Grafen Unruhe zu stiften. Er hatte bei drei früheren Anschlägen auf das Leben des Grafen die Hände im Spiel gehabt. Und er hatte stets sein Möglichstes getan, die ehrgeizigen Pläne des Grafen mittels intriganter Diplomatie zu durchkreuzen. Als er nun die Nachricht aus Forlì erhielt, dürfte er sich gefreut haben. Vergeltung zu üben für eine Tat wie das Attentat von Florenz, war im Italien der Renaissance praktisch Pflicht, und Lorenzo - wenngleich Schöngeist und ein Dichter von hohem Rang - war mit Sicherheit nicht so zart besaitet, dass er vor brutaler Rache zurückgeschreckt wäre. Er war schließlich auch ein Machtpolitiker.
Mit 8000 oder 9000 Einwohnern unterschied sich Forlì grundlegend vom quirligen Florenz, das selbst nach der jüngsten Pestepidemie noch eine fünfmal so große Bevölkerung aufweisen konnte. Doch die Mordmethoden - Gift, Erdrosseln oder eine scharfe glänzende Klinge - waren überall die gleichen. Und wenn es hochgestellten Personen an den Kragen oder aber um Staatsangelegenheiten ging, war der Tod häufig ein Schauspiel öffentlicher Schmach: Menschliche Leiber wurden aus den Fenstern von Regierungsgebäuden gehenkt oder wie Aas auf den Rathausplatz geworfen. In Städten, wo Gemeinwesen und Privatsphäre eng zusammenhingen, musste die Bestrafung für ein Kapitalverbrechen gegen den Fürsten oder das Allgemeinwohl äußerst blutig sein, und öffentlich dazu.

Inhaltsverzeichnis:
Danksagung, Illustrationen, Stammtafeln, Dramatis personae
Prolog
I Verschwörung
II Aufsteiger
III Porträt: Manetti
IV Die Familie Pazzi
V Porträt: Soderini
VI Auftritt Lorenzo
VII Blutiger April
VIII Todesstrafe und "Kannibalismus"
IX Ein hoher Offizier gesteht
X Todfeinde: Papst und Bürger
XI Die Ächtung der Pazzi
XII Porträt: Rinuccini
XIII Lorenzo: Landesherr und Bürger
Epilog
Anmerkungen, Bibliographie, Register
Autorenporträt
Lauro Martines zählt zu den renommiertesten Experten der Geschichte Italiens zur Zeit der Renaissance. Er war Professor für Europäische Geschichte an der University of California Los Angeles (UCLA), zahlreiche Publikationen zum Thema, u. a.: "Strong Words: Writing and Social Strain in the Italian Renaissance" (2001); "An Italian Renaissance Sextet: Six Tales in Historical Context" (1995); "Power and Imagination: City-States in Renaissance Italy" (1988).