Interview von Karin Slaughter mit ihrem Protagonisten Will TrentQ&A MIT WILL TRENT Will Trent, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute mit uns zu sprechen. Sie haben Fans auf der ganzen Welt, allen Neulingen aber möchte ich Sie kurz vorstellen. Will Trent lebt in Atlanta, Georgia, in den USA und ist ein langjähriger Ermittler für das Georgia Bureau of Investigation (GBI). Er ist der Held von zehn Romanen von Karin Slaughter. Mit seinen ein Meter fünfundneunzig ist er zwar groß und schlaksig, gleichzeitig aber auch trainiert und muskulös und hat braunes Haar und ein kantiges Gesicht. Ist er ein Frauenschwarm? Wenn man seine fünfunddreißig Millionen ergebenen Fans und seine Freundin Sara Linton fragt, ja. Will Trent war so freundlich, sich mit mir für ein Interview zusammenzusetzen. *ANMERKUNG: Dies ist das Transkript eines Audiointerviews mit Will Trent, und manche Fragen stammen von Fans.
F: Lassen Sie uns mit etwas Einfachem anfangen. Was ist Ihr Lieblingsessen? A: Erdnussbuttersandwiches mit Marmelade. Pizza. Burritos aus dem Supermarkt. Was alle anderen eben auch essen.
F: Was machen Sie in…mehr Interview von Karin Slaughter mit ihrem Protagonisten Will Trent
Q&A MIT WILL TRENT
Will Trent, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute mit uns zu sprechen. Sie haben Fans auf der ganzen Welt, allen Neulingen aber möchte ich Sie kurz vorstellen. Will Trent lebt in Atlanta, Georgia, in den USA und ist ein langjähriger Ermittler für das Georgia Bureau of Investigation (GBI). Er ist der Held von zehn Romanen von Karin Slaughter. Mit seinen ein Meter fünfundneunzig ist er zwar groß und schlaksig, gleichzeitig aber auch trainiert und muskulös und hat braunes Haar und ein kantiges Gesicht. Ist er ein Frauenschwarm? Wenn man seine fünfunddreißig Millionen ergebenen Fans und seine Freundin Sara Linton fragt, ja. Will Trent war so freundlich, sich mit mir für ein Interview zusammenzusetzen. *ANMERKUNG: Dies ist das Transkript eines Audiointerviews mit Will Trent, und manche Fragen stammen von Fans.
F: Lassen Sie uns mit etwas Einfachem anfangen. Was ist Ihr Lieblingsessen?
A: Erdnussbuttersandwiches mit Marmelade. Pizza. Burritos aus dem Supermarkt. Was alle anderen eben auch essen.
F: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
A: Ich bastle an allem, was einen Motor hat. Ich fahre einen Porsche 911, den ich von Grund auf restauriert habe. Ich arbeite auch gerne an meinem Haus, es ist nämlich schon etwas älter und braucht viel Pflege. Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Freundin. Und ich kümmere mich um meinen Hund Betty.
F: Betty?
A: Ja. Sie ist ein ganz gewöhnlicher Hund, wie jeder Mann ihn besitzen würde.
F: Okay, kommen wir zu ernsteren Themen. Sie sind im Atlanta Children’s Home aufgewachsen, was quasi ein Waisenhaus ist. Wie war es dort?
A: Vermutlich wie in den meisten Heimen, in denen viele Kinder leben – laut und nicht sonderlich sauber, aber auch nicht dreckig. Mit einem Dickens-Roman kann man das nicht vergleichen. Wir hatten Essen und einen Platz zum Schlafen, und wir gingen zur Schule wie normale Kinder. Ich erinnere mich nicht an vieles aus meiner Kindheit. Ich lebte bei einigen Pflegefamilien, manche waren gut, manche schlecht. Als Teenager lebte ich eigentlich nur noch im Heim, so war das nun mal. Mrs. Flannigan war die Leiterin dort. Sie war nicht der warme, kuschlige Typ, aber sie behandelte die Kinder gerecht. Wenn du Mist gebaut hast, wusstest du, welche Konsequenzen du zu erwarten hattest. Ich weiß gerne, wie Leute zu mir stehen. Ich glaube, in meiner frühesten Erinnerung bin ich fünf Jahre alt. Mrs. Flannigan gab mir einen Kamm, den ich in meiner Tasche herumtrug. Er war etwas ganz Besonderes für mich, weil ich außer einem Matchbook-Auto, das ich an Weihnachten aus der Wichtelkiste gezogen hatte, nie etwas besessen hatte. An Besuchertagen stand ich immer vor dem Spiegel und versuchte, mein Haar zu bändigen, um wie ein Kind auszusehen, das man mit nach Hause nehmen möchte. Ich behielt diesen Kamm, bis ich achtzehn war. Dann musste ich das Heim verlassen, weil ich zu alt wurde. Es ist schwer, seine Sachen zu behalten, wenn man auf der Straße lebt.
F: Erzählen Sie uns, wie Sie beim GBI angefangen haben.
A: Das GBI hat mich rekrutiert, als ich noch auf dem College war. Das war gut, denn ich hatte absolut keinen Plan, was ich mit dem Rest meines Lebens anfangen sollte. Ich hätte eventuell einen guten Uhrmacher abgegeben, aber wie fasst man Fuß in dieser Branche? Man muss Leute kennen. Uhrenleute. Es ist lustig, dass aus mir ein Cop geworden ist. Wenn man mein Vorstrafenregister und Statistiken über Kinder in der Heimerziehung bedenkt, war es wahrscheinlicher, dass der Staat sich bis heute um mich kümmern würde. Im Gefängnis. Aber ein verständnisvoller Richter tilgte meine Eintragungen, nachdem ich Sozialstunden abgeleistet und einige College-Kurse besucht hatte. Im Nachhinein fand ich heraus, dass meine Chefin, Amanda, hinter den Kulissen die Fäden gezogen hatte. Was seltsam ist, weil sie sonst niemandem Gefallen tut. Aber gut, zu der Zeit war ich mir recht sicher, dass es mein Schicksal sei, einer der Guten zu werden. Mein Job bringt viele nicht sonderlich glamouröse Herausforderungen mit sich. Und die Bezahlung ist ein schlechter Scherz. Ach ja, und ich könnte jederzeit umgebracht werden. Aber ich liebe ihn. Meine Partnerin Faith bewahrt mich vor dem Wahnsinn – wenn sie mich nicht selbst hineintreibt. Meine Freundin Sara versteht das alles. Immerhin denke ich, dass sie es versteht. Sie war schon mal mit einem Cop verheiratet, aber darüber reden wir nicht wirklich. Was auch okay ist.
F: Sie haben eine phänomenale Erfolgsquote. Beinahe neunzig Prozent aller Fälle, in denen Sie ermittelt haben, konnten Sie lösen. Was ist ihr Erfolgsgeheimnis?
A: Ich mag Rätsel, das hilft bei meiner Arbeit. Der Großteil einer Ermittlung findet im Kopf des Cops statt. Man denkt viel darüber nach, was dem Opfer oder den Opfern angetan wurde und wer zu dieser schrecklichen oder dummen Tat fähig wäre. Ich würde sagen, die meisten Verbrecher werden von ihrer eigenen Dummheit gestellt. Wir Cops denken gerne, wir wären geniale Superhelden, aber die meisten Hinweise bekommen wir, wenn jemandem etwas herausrutscht oder der Böse einen Fehler macht. Und dann heißt es: Willkommen im Knast, Bruder. Am besten kann ich nachdenken, wenn ich mich mit etwas beschäftige, das nichts mit dem Fall zu tun hat, zum Beispiel bei meiner morgendlichen Joggingrunde, beim Fernsehen oder Lesen. Meine Partnerin notiert sich gern Dinge und verbindet sie total verrückt mit Schnüren an einer Korkwand, aber ich setze die Teile lieber in meinem Kopf zusammen. Es ist wie ein echtes Puzzle – sobald du die Ecken hast, lässt sich der Rest schnell auffüllen. Wenn du Glück hast.
F: Sie und Sara Linton sind nun schon seit einer Weile zusammen. Ich will ja nicht neugierig wirken, aber wie läuft es?
A: Okay.
F: Ihre Fans interessiert es, ob Angie weiterhin ein Problem sein wird.
A: Ich sehe das so: Angenommen du hast eine Katzenhaarallergie und gehst auf die Party eines Katzenbesitzers. Die Katze wird dir, auch wenn zweihundert andere Leute im Raum sind, am Ende des Abends ihren Hintern unter die Nase reiben. Das ist Angie. Meiner Erfahrung nach werde ich mich in dem Moment, in dem mein Leben super läuft, umdrehen und ihren Hintern vor Augen haben.
F: Wenn Sara Sie beschreiben müsste, was würde sie sagen?
A: Da muss ich an eine hitzige Diskussion denken, die wir letztens hatten. Für einen schlauen Mann könne ich ziemlich dumme Fehler machen.
F: Was erwartet Will Trent als Nächstes?
A: Gutes, hoffe ich. Ich bin bei Sara quasi auf Bewährung. Ich habe ein paar Dinge verbockt (ich sagte ja, ich hätte eine kriminelle Laufbahn einschlagen können), aber ich glaube, dass sie mir verziehen hat. Andererseits ist mein Bauchgefühl bei sowas nicht sonderlich verlässlich. Ich weiß, ich kann viel Mist bauen, aber Sara ist eine sehr nachsichtige Person, finden Sie nicht auch? Selbst wenn man sie erst zehn Minuten kennt, merkt man das. Sie ist einfach ein gutherziger und großzügiger Mensch. Liebt Kinder und Tiere. Versteht sich mit ihrer Familie. Und sie ist wirklich schlau, nicht nur, weil sie Ärztin ist. Sorry, was war noch mal die Frage?