Jede Rechtsordnung, die es ermöglicht, eine Ehe aufzulösen, muss sich mit der Frage auseinandersetzen, was mit dem während der Ehe geschaffenen Vermögen geschehen soll, wenn die Eheleute getrennte Wege gehen. Vertragliche Regelungen dieser nachehelichen Verteilung stehen in einem Spannungsverhältnis zwischen dem berechtigten Wunsch nach autonomer Gestaltung der privaten Vermögens- angelegenheiten und dem Schutz des sozial schwächeren Teiles. Das Werk gibt nicht nur einen umfassenden Überblick über die durch das FamRÄG 2009 geänderte österreichische Rechtslage, sondern wirft auch einen Blick auf das völlig anders ausgestaltete System des islamischen Rechtes anhand klassischer Lehren und der modernen Rechtsordnungen Tunesiens und Irans. Einen besonderen Fokus bilden die praktische Durchsetzbarkeit der Ansprüche und die jeweils unterschiedlichen Auswirkungen der Modelle der einzelnen Rechte auf die Lebenswelten von Frauen und Männern.