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Roberto Simanowski analysiert Texte des seinerzeit sehr erfolgreichen, heute allenfalls noch als Goetheschwager bekannten Schriftstellers Christian August Vulpius.
Die Arbeit nutzt literatursoziologische, diskurstheoretische und rezeptions-psychologische Forschungsansätze zur Definition und Wertung von Trivialliteratur. Im Kontext zeitgenössischer Stichworte wie Aufklärung, Leserevolution, Disziplinierung und Konsumption des Abenteuers wird das Autor-Text-Leser-Wirkungsmodell erörtert.
Ein biographischer Abriß kontrastiert den stets mit dem Abenteuer kokettierenden »schreibenden« Vulpius
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Produktbeschreibung
Roberto Simanowski analysiert Texte des seinerzeit sehr erfolgreichen, heute allenfalls noch als Goetheschwager bekannten Schriftstellers Christian August Vulpius.
Die Arbeit nutzt literatursoziologische, diskurstheoretische und rezeptions-psychologische Forschungsansätze zur Definition und Wertung von Trivialliteratur. Im Kontext zeitgenössischer Stichworte wie Aufklärung, Leserevolution, Disziplinierung und Konsumption des Abenteuers wird das Autor-Text-Leser-Wirkungsmodell erörtert.
Ein biographischer Abriß kontrastiert den stets mit dem Abenteuer kokettierenden »schreibenden« Vulpius und den realen, nach bürgerlicher Sicherheit strebenden »Musterbeamten« der Weimarer Bibliothek. Dieses Strukturmodell spiegelt sich in den Romanen: Der Verstoß gegen die bürgerliche Konvention wird zunächst affirmativ dargestellt, dann aber - weniger aus moralischen Gründen als unter Hinweis auf seine Unlebbarkeit - in der Perspektive einer bürgerlichen Existenz aufgehoben. Diese »hedonistische Moralisierung« nimmt die Verhaltensversuchung des alternativen, »normwidrigen« Lebensentwurfs durchaus ernst und fängt sie in der Ersatzhandlung der Lektüre auf. Damit fügt sich Vulpius in den Disziplinierungsdiskurs seiner Zeit, in dem die geschmähte Trivialliteratur eine nicht unbedeutende soziale Funktion hat.