Als Gregor Samsa eines Morgens erwachte, fand er sich in einen Käfer verwandelt. So beginnt die kurze Geschichte, die Kafka über Gregor Samsa erzählt. Man ist zuerst ziemlich irritiert über diese Einführung und fragt sich, ob nun ein Märchen folgt, oder vielleicht ein Traum geschildert wird. Und
dann wartet man darauf, wann Gregor endlich erwacht aus diesem Traum. Aber nichts dergleichen passiert.…mehrAls Gregor Samsa eines Morgens erwachte, fand er sich in einen Käfer verwandelt. So beginnt die kurze Geschichte, die Kafka über Gregor Samsa erzählt. Man ist zuerst ziemlich irritiert über diese Einführung und fragt sich, ob nun ein Märchen folgt, oder vielleicht ein Traum geschildert wird. Und dann wartet man darauf, wann Gregor endlich erwacht aus diesem Traum. Aber nichts dergleichen passiert. Durchweg wird sein nun folgendes Leben in der Form eines Käfers geschildert. Er hat es nicht leicht. Denn seine Familie ekelt sich vor ihm, er muss sich hüten, nicht ermordet zu werden. Sein Chef ist wütend, weil er nicht pünktlich zur Arbeit erscheint und Gregor bemüht sich, seine Verwandlung zu kaschieren.
An keiner Stelle der Handlung fragt er sich jedoch, wann die Rückverwandlung stattfinden wird und weshalb er ein Käfer wurde. Das sind die Fragen, die der Leser beantworten muss und dafür muss er tief eintauchen in die Handlung. Er muss das Beziehungsgeflecht durchdringen aus Eltern, Schwester, Mitbewohnern und Chef. Wieso ausgerechnet Gregor zum Käfer wurde und ob er tatsächlich ein Käfer wurde oder sich evtl. nur fühlt wie einer, das bleibt bis zum Ende offen. Ist die Tragödie noch abzuwenden oder muss Gregor sich abfinden mit seiner Situation?
Die Erzählung ist stellenweise recht unappetitlich und daher nichts für zarte Gemüter, jedoch unglaublich fesselnd, wenn man bereit ist, sich auf all das Mysteriöse einzulassen. Eine empfehlenswerte Lektüre nicht nur für den Deutschunterricht.