Die medizinischen Eigenschaften des Honigs, die seit langem in der traditionellen Heilkunde anerkannt sind, erleben in der modernen Medizin ein Wiederaufleben. Trotz seiner gut dokumentierten antibakteriellen Wirkung sind die genauen Mechanismen nach wie vor unklar, einschließlich der Beteiligung von Honigproteinen an dieser Wirkung und ihrer Interaktion mit pathogenen Organismen. Wir haben verschiedene Honigsorten verwendet, um ihre antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften sowie ihre Hemmaktivität gegenüber Peroxidase-Enzymen zu ermitteln. Außerdem habe ich die Proteine aus Honigproben extrahiert und charakterisiert und die Hypothese aufgestellt, dass Honig, der Glukoseoxidase enthält, Wasserstoffperoxid produziert, das für seine antibakterielle Wirkung bekannt ist. Während die bisherige Literatur darauf hindeutet, dass Honig gegen Mikroorganismen wirkt, die Katalase- oder Peroxidase-Enzyme besitzen, die Wasserstoffperoxid neutralisieren, deutet meine Hypothese auf dasVorhandensein eines Bestandteils im Honig hin, der Katalase oder Peroxidase hemmt und somit Wasserstoffperoxid schützt und seine antibakterielle Wirkung gegen Katalase-produzierende Zellen oder Bakterien verstärkt.