Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Wernher der Gartenaere: Helmbrecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Aufgefallen sind mir die Träume im "Helmbrecht", die lediglich 56 Verse einnehmen, durch ihre außergewöhnliche Position im Text. Der Meier Helmbrecht setzt sie als letztes Mittel in der Diskussion mit seinem Sohn ein, um diesen daran zu hindern den Hof zu verlassen, seinen Stand verbrecherisch zu übertreten und so nach dem Tod in der Hölle zu schmoren. Durch die Steigerung in der Argumentation des Meiers, deren Ende die Träume bilden, misst Wernher der Gartenære ihnen eine größere Überzeugungskraft zu, als dem davor stattfindenden Lehrgespräch und dem Angebot der Hofübernahme. Die Träume bilden den Höhepunkt der Argumentationsreihe, was ihnen eine besondere Bedeutung zukommen lässt und den heutigen Leser, zumindest aber mich, stutzig macht. Für die mittelalterlichen Rezipienten deuteten die Träume die gesamte weitere Geschichte voraus. Ihr Vorwissen über spiegelnde Strafen, den Ordo-Gedanken und ihr fester Glaube an die Gerechtigkeit Gottes, ließen sie in den Träumen die Folgen für Helmbrechts Taten erkennen. In dieser Arbeit möchte ich herausarbeiten, welche Bedeutung die Träume für die Menschen im Mittelalter hatten, was die vier Träume des Meiers Helmbrecht aussagen und wie diese sich in der Geschichte erfüllen. Nach einigen allgemeinen Aussagen über Träume, gehe ich bei den vier Träumen des Meiers Helmbrecht chronologisch vor und vertiefe nach der jeweiligen Interpretation einige rechtliche und religiöse Thematiken des Traumes. Dabei stelle ich eine Verbindung zwischen Trauminhalt, Helmbrechts Verbrechen und den darauf folgenden Strafen her.
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