Sie wird das Jahrhundert verblüffen. Die erste Architektin der Geschichte.Rom im 17. Jahrhundert - prachtvolle Paläste, monumentale Kuppeln, kostbarer Stuck. Durch die selbstherrliche Macht derPäpste und Kardinäle wächst die Stadt im barocken Prunk. Während Frauen Kind auf Kind gebären und sich für die Familieabschinden, malt eine 13-Jährige ihr erstes Altargemälde. Der Vater, plebejisches Künstlergenie und Komödiendichter, führt das Wunderkind in die Kunst ein und lehrt sie, an das Unmögliche zu glauben. Plautilla Bricci wird nicht nur eine bedeutende Malerin und Mitglied der Accademia di San Luca, sondern auch die erste Frau, die einen prächtigen Palazzo nach eigenen Entwürfen plant und vollendet. Gegen alle Widerstände wird ihr Name in den Grundfesten der Villa Benedetta auf dem Gianicolo eingraviert sein ...
"Außergewöhnlich ist Mazzuccos Rekonstruktion dieses überbordenden und korrupten, sinnlichen und scheinheiligen, heiteren und tieftraurigen Rom des 17. Jahrhunderts." La Repubblica
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Ulrike Sauer staunt über Melania G. Mazzuccos Buch, Ergebnis eines großen Entdeckungs- und Forschungsprojekts: Nachdem die Schriftstellerin in einem kunsthistorischen Buch über eine Stelle gestolpert war, an der vier Zeilen über eine römische Architektin im 17. Jahrhundert verloren wurden, begann sie eine umfangreiche Recherche zu dieser nahezu unbekannten Frau, erklärt Sauer. Auf einem Städtetrip durch Rom gemeinsam mit der Autorin erfährt die Kritikerin, an wie vielen Orten sich Verbindungen zu Plautilla auftun. So gestaltete sie etwa die dritte Seitenkapelle der berühmten Kirche San Luigi dei Francesi und lieferte einen ersten Entwurf für die Spanische Treppe. Wie Mazzucco ihre akribische und langwierige Recherche zu dieser selbstständigen Frau im männerdominierten Architektur-Business der damaligen Zeit "leichthändig und mit epischer Kraft" in eine Geschichte aus der Ich-Perspektive Plautillas verwandelte, scheint Sauer höchst verdienstvoll zu finden - gerade auch in einem Italien, in dem Berufsbezeichnungen noch immer nur im generischen Maskulinum existieren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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