Visionsdarstellungen sind ein zentrales Thema der spanischen Barockmalerei. Während bildgestalterische Mittel zur Darstellung des Übernatürlichen wie Farbgebung oder Lichtführung hinlänglich untersucht wurden, steht die ikonografische Betrachtung solcher Bilder bislang eher im Hintergrund. Die vorliegende Arbeit trägt hierzu mit der Analyse eines heute kaum noch bekannten Bildthemas bei: die mit einem Sündenablass verbundene Erscheinung von Christus und Maria vor dem heiligen Franziskus in der Portiunkula-Kapelle bei Assisi. Nach eher seltenen Darstellungen, die sich auf das franziskanische Umfeld Oberitaliens konzentrieren, erfährt diese ungewöhnliche Bilderzählung im Spanien des 17. Jahrhunderts eine einzigartige Blüte. Ausgehend von einer differenzierten Analyse von Provenienz, Entstehung und Auftraggebern der spanischen Portiunkula-Bilder gelangt die Autorin zu einer kontextorientierten Deutung des Bildinhalts, die die Beliebtheit dieses Sujets in der spanischen Barockmalereimit den vielfältigen Adaptionsmöglichkeiten der Heil vermittelnden Visionsdarstellung in den unterschiedlichsten Bildkontexten erklärt.
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