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Der von Saussure eingeleitete "linguistic turn" führte nicht nur eine Präzisierung der Geisteswissenschaften herbei, sondern verengte auch deren Horizont. Daß die ästhetische Moderne aber ursprünglich und in erster Linie durch Malerei und Plastik geprägt war, bezeugt schon Carl Einsteins Kunst des 20. Jahrhunderts, die 1926 in erster Auflage erschien. Diesem am Werk von Picasso, Braque u.a. exemplifizierten "iconic turn" entspricht auch der Stil des Einsteinschen Werks, das einen eigentümlichen Kompromiß zwischen avantgardistischem Manifest und Konventionen der Kunstgeschichtsschreibung…mehr

Produktbeschreibung
Der von Saussure eingeleitete "linguistic turn" führte nicht nur eine Präzisierung der Geisteswissenschaften herbei, sondern verengte auch deren Horizont. Daß die ästhetische Moderne aber ursprünglich und in erster Linie durch Malerei und Plastik geprägt war, bezeugt schon Carl Einsteins Kunst des 20. Jahrhunderts, die 1926 in erster Auflage erschien. Diesem am Werk von Picasso, Braque u.a. exemplifizierten "iconic turn" entspricht auch der Stil des Einsteinschen Werks, das einen eigentümlichen Kompromiß zwischen avantgardistischem Manifest und Konventionen der Kunstgeschichtsschreibung eingeht. Daß damit "absolut Endgültiges über die Kunst unserer Zeit" gesagt war, bestätigt Einstein der Pariser Kunsthändler Kahnweiler schon bei der Erstausgabe. Die bedeutendste Kunstschrift der Moderne wird aus der Sicht ihrer Leitbegriffe, der praktizierten Stil- und Wertungsverfahren und der behandelten Künstler und Kunstrichtungen erhellt.
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Autorenporträt
Klaus H. Kiefer ist Professor für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Gründer und langjähriger Vorsitzender der Carl-Einstein-Gesellschaft.