Von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis weit in die Neuzeit sind die sogenannten »Vogelparlamente« und »Vogelsprachen« im gesamten deutschen Sprachgebiet verbreitet. Über 50 Textzeugen belegen die große Aufmerksamkeit, die das Mittelalter einer heute nahezu unbekannten Gattung zuteil werden ließ.
Es handelt sich um lehrhafte Gedichte, deren Strophen, je nach Quelle in unterschiedlicher Zahl und Länge, Vögeln »in den Schnabel gelegt« werden. Sie folgen in der Regel einem festen Grundschema: Eröffnet wird das Gedicht mit der Bitte des (Zaun)königs um Rat, woraufhin die Sänger ihm abwechselnd gute und schlechte Lehren erteilen. Sie gemahnen dabei an die klassischen christlichen und ritterlich-ethischen Tugenden.
Es handelt sich um lehrhafte Gedichte, deren Strophen, je nach Quelle in unterschiedlicher Zahl und Länge, Vögeln »in den Schnabel gelegt« werden. Sie folgen in der Regel einem festen Grundschema: Eröffnet wird das Gedicht mit der Bitte des (Zaun)königs um Rat, woraufhin die Sänger ihm abwechselnd gute und schlechte Lehren erteilen. Sie gemahnen dabei an die klassischen christlichen und ritterlich-ethischen Tugenden.