Maria Rauscher widmet sich in ihrer Studie der in der Arabistik/Semitistik nach wie vor ungeklärten Frage der (vokalisationsbedingten) Formenvielfalt dreiradikaliger Verbalsubstantive (Masadir), s. kurh, karh, karaha, karahiya - 'Abscheu'. Ausgehend von der Arabischen Linguistischen Tradition (ALT), die die Masadir in mündlich tradiert (sama i) und analogisch gebildet (qiyasi) unterteilt, werden mögliche Prinzipien ermittelt, die hinter der Auswahl einer bestimmten Vokalmelodie stehen. Die mit konkreten Fallbeispielen angereicherte Datenanalyse der vier Muster fi l, fu l, fa al und fi al offenbart (semi-)transparente Ableitungsbeziehungen zwischen Tokens mit identischer/dissimilierender Vokalgestalt. Während das traditionelle Gebot einer lexikalisierten - mithin arbiträr vokalisierten - Basis ( asl) dem Selbstlaut in der Wortbildung (sarf) vorrangig Klangfunktion (saw ) zuweist, befördert die Konzentration auf den vokalischen Bestandteil der Wortstämme neue morpho-etymologische Erkenntnisse und offenbart ein facettenreiches Wechselspiel aus grammatisch-semantischer Profilierung, assoziationssteuernder Wirkung und dialektaler Variation.