Der Band bietet die erste zusammenhängende Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte des vorderösterreichischen Berg- und Hüttenwesens für das lange 16. Jahrhundert. Während für den Bergbau im Schwarzwald, im Sundgau und im Weilertal rechtlich der habsburgische Regalherr allein zuständig war, musste er sich im Lebertal die Regalhoheit mit dem Herzog von Lothringen bzw. dem Herrn von Rappoltstein teilen. Die regalhoheitlichen und zeitweise konfessionellen "Gemengelagen" schufen Interessenkonflikte, deren Lösungen dem Primat der Ökonomie untergeordnet wurden. Die Analyse des Schmelzwesens ermöglicht den Nachweis, dass die vorderösterreichischen Montanregionen im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts zu den sechs größten Silbererzeugern Europas gehörten und die wesentlich geringeren Mengen an Kupfer für den mitteleuropäischen Kupfermarkt unverzichtbar waren.
"Angelika Westermann hat in ihrer Habilitationsschrift das Gelände des vorderösterreichischen Montanreviers in seinen näheren und weiteren räumlichen Bezügen adäquat erschlossen und ein Großteil des Entwicklungs- und Veränderungspotentials mit ihrer konsequenten, innovatorischen Anwendung der Konzeption der Sozialregion zu einer richtungweisenden Neubewertung geführt." Dr. Hans-Joachim Kraschewsk Der Anschnitt 62, 2010/4
"This is an important book. Westermann has culled the holdings of many archives and uses the material persuasively." Brian J. Hale The Sixteenth Century Journal XLII, 2011/2