Die Erzvätererzählungen der Genesis wie auch die Auszugs- und Wüstenerzählungen in Exodus bis Numeri sind keine historischen Berichte, sondern Ergebnisse erzählerischer Gestaltung, die kaum vor Mitte des 1. Jahrtausends v.Chr. anzusetzen sind. Auf der Basis von schriftlichen Quellen und des archäologischen Befunds wird die Profangeschichte Syriens und Palästinas im 2. Jahrtausend v.Chr. rekonstruiert. Mehrfach wurden die Klein- und Stadtstaaten im Zentrum des syrisch-palästinischen Raums von Stammesgesellschaften der Peripherie (u.a. Ammoniter, Moabiter, Israeliten) abgelöst. Besonderes Interesse gilt dem geistigen und religiösen Leben, wie es sich in der Literatur der Bronzezeit spiegelt. Abschließend wird gefragt, was es bedeutet, das Alte Testament nicht als ein Buch der Geschichte, sondern als ein Buch von Geschichten - Erzählungen - zu betrachten.