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Gerade in Krisenzeiten beweist der Journalismus seine Unersetzlichkeit: Rasante Nachrichtenübermittlung, reflektierte Analysen, geschliffene Kommentierungen - professionelle Orientierungsangebote für eine verunsicherte Gesellschaft. In einer von Naturkatastrophen, Kriegen und Terroranschlägen gebeutelten Welt bieten journalistische Angebote Überblick, Einordnung und eben jenen Halt, der in solchen Zeiten des emotionalen und häufig existenziellen Aufruhrs so schnell verloren geht. Krisenjournalismus ist eines der interessantesten, gefragtesten, aber auch undurchsichtigsten Tätigkeitsfelder des…mehr

Produktbeschreibung
Gerade in Krisenzeiten beweist der Journalismus seine Unersetzlichkeit: Rasante Nachrichtenübermittlung, reflektierte Analysen, geschliffene Kommentierungen - professionelle Orientierungsangebote für eine verunsicherte Gesellschaft. In einer von Naturkatastrophen, Kriegen und Terroranschlägen gebeutelten Welt bieten journalistische Angebote Überblick, Einordnung und eben jenen Halt, der in solchen Zeiten des emotionalen und häufig existenziellen Aufruhrs so schnell verloren geht. Krisenjournalismus ist eines der interessantesten, gefragtesten, aber auch undurchsichtigsten Tätigkeitsfelder des zeitgenössischen Journalismus. Wie diese Akteure arbeiten, wer sie informiert, und welche Themen prominent platziert oder vernachlässigt werden, ist weitgehend unerforscht. Im globalen Nachrichtengeschäft gibt es eine gewisse Eigendynamik bei der Entwicklung von Themen: Selbst erfahrene Krisenjournalisten können nicht genau einschätzen, welche Nachricht über Kriege, Flutkatastrophen oder Terroranschläge Wirkung entfaltet und welche nicht.Anhand von 17 Intensiv-Interviews mit führenden Auslandsreportern aller Mediengattungen (u.a. Antonia Rados, Carolin Emcke, Elmar Theveßen, Ulrich Tilgner, Matthias Gebauer, Susanne Koelbl) wird analysiert, wie sich die Arbeit von Korrespondenten und Krisenjournalisten konkret verändert hat, von welchen Motiven und Trends sie sich bei ihrer Tätigkeit leiten lassen, wie die Zusammenarbeit mit Kollegen und offiziellen Stellen (u. a. Auswärtiges Amt, Bundesnachrichtendienst, Krisenstäbe) funktioniert und wie die Profis mit ihren eigenen Ängsten, Schwächen und Unsicherheiten umgehen. Untersucht wird, inwiefern sich Reporter gezwungen sehen, Strategien zu entwickeln, kulturelle wie soziale Barrieren zu überwinden, in Gefahrensituationen zu improvisieren und Traumata zu verkraften. Ebenso wird erörtert, ob und wie die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für angehende Krisenreporter verbessert und wie die handwerklichen Defizite in der Kriegs- und Krisenkommunikation abgebaut werden können. In Frage steht beispielsweise, ob es in Redaktionen verbindliche Richtlinien und Ethikkodizes für Krisenfälle geben muss, und was besonders im Umgang mit Terroristen, etwa bei Geiselnahmen, bei der Berichterstattung zu beachten ist.
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