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Der nachgelassene Bericht Die vorletzte Station, eine Chronik von Ludwig Hohls Aufenthalt im Bergdörfchen Dingy, schildert die reale Begegnung mit Georges Mergault, einer heruntergekommenen ehemaligen Montparnasse-Bekanntschaft. In der haltlosen und kranken Künstler-Existenz Mergaults sieht sich der Erzähler mit einem monströsen Gegenbild seiner Vorstellung vom richtigen Leben konfrontiert und zugleich mit eigenen Abgründen. In einzelnen Episoden, schwankend zwischen Abscheu und unterschwelliger Faszination, entsteht das Porträt einer Figur radikaler Unangepasstheit vor der Kulisse eines…mehr

Produktbeschreibung
Der nachgelassene Bericht Die vorletzte Station, eine Chronik von Ludwig Hohls Aufenthalt im Bergdörfchen Dingy, schildert die reale Begegnung mit Georges Mergault, einer heruntergekommenen ehemaligen Montparnasse-Bekanntschaft. In der haltlosen und kranken Künstler-Existenz Mergaults sieht sich der Erzähler mit einem monströsen Gegenbild seiner Vorstellung vom richtigen Leben konfrontiert und zugleich mit eigenen Abgründen. In einzelnen Episoden, schwankend zwischen Abscheu und unterschwelliger Faszination, entsteht das Porträt einer Figur radikaler Unangepasstheit vor der Kulisse eines skurrilen Dorfalltags.
Eine Sozialstudie von zuweilen grotesker Komik.
Autorenporträt
Ludwig Hohl wurde am 9. April 1904 im schweizerischen Netstal im Kanton Glarus geboren. Nach Aufenthalten in Frankreich, Österreich und Holland, wo sein Hauptwerk Die Notizen entstand, lebt und arbeitete er als Schriftsteller über vierzig Jahre in Genf. Hohl war fünfmal verheiratet. Der dritten Ehe entstammt eine Tochter. Ludwig Hohl starb am 3. November 1980 in Genf. Ulrike Draesner, geboren 1962 in München, ist Romanautorin, Lyrikerin und Essayistin. Studium in England und Deutschland. Sie erhielt für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Literaturpreis Solothurn 2010, den Roswithapreis 2013, den Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik 2014 und den Usedomer Literaturpreis 2015. Sie lebt in Berlin und Oxford. Seit 2018 ist Draesner Professorin am Deutschen Literatur Institut Leipzig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Einen äußerst eigenwilligen Autor kann Rezensentin Angela Gutzeit mit einem ganzen Bündel an Neuausgaben kennenlernen: Ludwig Hohl war ein "exzentrischer Sonderling" aus der Schweiz, dessen fünf nun von Suhrkamp herausgegebene Texte auf der Grenze zwischen Fiktion und Autobiografie tanzen: Ein Psychiatrie- und ein Gefängnis-Bericht finden sich in "Zehn Tage/Bericht über einen inneren Aufenthalt" ebenso wie Schilderungen eines Bohemien-Lebens in "Die seltsame Wendung" und "Die vorletzte Station", erfahren wir. Nicht alle der Texte sind fertiggestellt worden, das lässt sich auch in den jeweiligen Nachworten lesen, die unter anderem Ulrike Draesner und der Germanist Alexander Langenbacher verantworten, so Gutzeit, doch das macht sie für sie auch besonders intensiv - sie sind ungeschönt und nah an dem, was der Autor im Gefängnis, in der Psychiatrie, in der künstlerischen Beinahe-Verwahrlosung erfahren hat. Auch zur Erscheinungs- und Rezeptionsgeschichte weiß die Kritikerin einiges zu berichten: Hohl war von seinem ersten Verlag fallengelassen und tief enttäuscht worden, ein Rechtsstreit hat sich angeschlossen, auch der Wechsel zu Suhrkamp sorgt nicht für den erhofften literarischen Durchbruch. Diese Neuausgabe lädt dazu ein, den extravaganten Dichter neu zu entdecken, hofft sie.

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