Die Namenswahl bei der Eheschließung, insbesondere das Phänomen der Vorrangstellung des Familiennamens des Mannes als traditionelle sowie rechtliche Benachteiligung der Frau wird in diesem Buch von mehreren Perspektiven beleuchtet. Einerseits schafft ein historischer Rückblick zu den Anfängen des Namenswesens Verständnis über die Wurzeln der Tradition der patriarchalisch geprägten Namensführung, auf der anderen Seite tragen Erläuterungen zu namensrechtlichen Entwicklungen zum Verständnis des gesetzlichen Rahmens der Namensbestimmung bei der Heirat bei. Mithilfe einer rechtssoziologischen Analyse des Namensrechts wird die Wechselwirkung von Recht und Gesellschaft in diesem Kontext erläutert. Schließlich wird im empirischen Teil der Arbeit die Situation der Namenswahl in Österreich dargestellt. Dabei zeigt sich, dass auch seit der Erweiterung der rechtlichen Möglichkeiten der Namensführung der Name des Mannes kaum an Dominanz verloren hat und die Frau nach wie vor überwiegend vom Namenswechsel bei der Eheschließung betroffen ist.