„Die Wächterin der Krone“ ist ein kurzweiliger historischer Roman, der in England im 12. Jahrhundert spielt und ein bisschen an die Geschichte Robin Hoods erinnert. Leider konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen, denn ich hatte andere Erwartungen und auf einen komplexen historischen Roman gehofft
– bekommen habe ich eine Mischung aus Liebesgeschichte und Abenteuer, die zwar angenehm zu lesen…mehr„Die Wächterin der Krone“ ist ein kurzweiliger historischer Roman, der in England im 12. Jahrhundert spielt und ein bisschen an die Geschichte Robin Hoods erinnert. Leider konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen, denn ich hatte andere Erwartungen und auf einen komplexen historischen Roman gehofft – bekommen habe ich eine Mischung aus Liebesgeschichte und Abenteuer, die zwar angenehm zu lesen und kurzweilig, mir aber zu vorhersehbar war.
Das Buch liest sich sehr leicht und flüssig, der Schreibstil ist einfach und angenehm zu lesen. Dadurch fliegen die Seiten nur so dahin, zumal die Geschichte interessant beginnt und dann auch rasch Fahrt aufnimmt – eine unglückliche Liebe, ein alter Bruderkampf, die Flucht in die Wälder und der Schwur auf Rache machen die Geschichte abwechslungsreich und fesselnd. Dabei spielt sie aber nicht nur im mittelalterlichen England, sondern auch im Orient und man kann durch die schönen Beschreibungen nicht nur die kühlen Wälder Englands spüren, sondern auch die flirrende Hitze im Heiligen Land.
Die Protagonistin Robin ist mir mit ihrer überlegten und ruhigen Art direkt ans Herz gewachsen, sie weiß sich zu wehren und packt die Dinge an – sicherlich ungewöhnlich für eine Frau im 12. Jahrhundert, die zudem noch das Bogenschießen und den Kampf mit dem Dolch erlernen durfte. Auch wenn sie nicht eine typische Frau des Mittelalters darstellte, habe ich sie gemocht und sie bei ihren Abenteuern gerne begleitet. Auch die anderen Charaktere sind gut gestaltet, jeder hat eine eigene Geschichte, Stärken und Schwächen, die die Figuren sehr glaubhaft werden lassen. Einzelne Nebencharaktere sind wirklich gelungen und gerne hätte ich zum Beispiel mehr über den Schmied Matthew oder Bruder Oswin erfahren, denn beide waren ehrliche und vor allem liebenswerte Menschen.
Das Buch ist zu keinem Zeitpunkt langatmig, die Autorin hat es geschafft, Spannung zu erzeugen und bis zum Schluss auch zu halten. Diesen fand ich dann wiederum nicht so gelungen – zu dick aufgetragen und dann doch zu besänftigend, aber das ist Geschmackssache und für andere vielleicht genau passend.
Zwar war „Die Wächterin der Krone“ ein kurzweiliger und unterhaltsamer Roman, dennoch hat mir irgendwas gefehlt. Mir war die Geschichte zu linear konstruiert und zu vorhersehbar, mir haben Überraschungen und unvorhergesehene Wendungen gefehlt, und die Liebesgeschichte hat mir zu stark im Vordergrund gestanden. Dadurch wirkte die ganze Geschichte fiktiv, obwohl sie vor dem Hintergrund wahrer Gegebenheiten spielt. Ich glaube, ich hatte einfach falsche Erwartungen und bin deshalb etwas enttäuscht – deshalb ist das Buch aber nicht schlecht und ich werde Beate Sauer weiter im Auge behalten.